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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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Rudolf Steiner: Mein lieber Herr Dr. Rittelmeyer, liebe Freunde!Die Worte, die soeben an mich gerichtet worden sind im Hinblickauf die große Sache, für die Sie sich hier in Dornach versammelnund für die Sie arbeiten wollen, darf ich vielleicht zunächst mitfolgendem herzlich erwidern: Es war mir von Anfang an klarbewußt, als diese Ihre Bewegung sich mir offenbarte, welcherErnst gerade durch diese Ihre Bewegung gehen muß. Nun könnteich ja sagen, meine heben Freunde, ich danke Ihnen für dassoeben ausgesprochene Vertrauen. Aber ich meine, das wäre indiesem Augenblick durchaus nicht das richtige Wort. Ich möchteetwas anderes sagen. Ich möchte dieses sagen, daß bei solchenTatsachen, zu denen vielleicht eben dasjenige gehört, was Sie jetztin die Welt stellen wollen, doch offenbar dieses persönlicheVertrauen nicht eigentlich notwendig ist. Denn persönliches Vertrauenwäre doch eine verhältnismäßig zu wenig starke Grundlage.Was in die Menschheit kommen muß, das ist das Vertrauenin die Sache, an der Sie nun mitschaffen wollen, und diese Sacheist eine außerordentlich einschneidende für die Entwickelung derMenschheit.Sehen Sie, meine lieben Freunde, ich komme jetzt aus Oxford,das, ich möchte sagen, einen ganz bestimmten Aspekt für diegegenwärtige geistige Situation der Menschheit gibt. Wenn maneine Zeitlang in Oxford lebt, so hat man das Gefühl, daß man ineiner Welt sich befindet, die mit einer Art von Mauer umgebenist. Innerhalb dieser Mauer ist ein reges geistiges Leben, das aberdurch diese Mauer in einer gewissen Weise abgeschlossen ist vonder eigentlichen Gegenwart. Die jungen Menschen, die dort erzogenwerden, werden dann mit einer Erziehung in die Welthinausgeschickt, die ja geradezu einen starken religiösen Einschlaghat; sie werden hinausgeschickt in die Welt mit einer Erziehung,die, ich möchte sagen, nicht von dieser Zeit ist, die eigentlich nochreligiöse Impulse der Vergangenheit hineinstellt in eine Welt, dieneue religiöse Impulse braucht. Ich hatte in Oxford ja von ganzanderen Themen zu sprechen, aber ich mußte dort [in einemVortrag] gerade ein Bild gebrauchen, das sich mir einfach ergeben

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