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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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ermöglicht, daß man die Sache in Lebendigkeit erhält. Ich möchtedaher davor warnen, daß die Sache zu stark ins Formelhafteübergeht. Ich muß dabei gerade das Bestreben haben, dasjenige,was im Katholischen ahrimanisch veräußerlicht ist, zurückzuführenauf das ursprüngliche wirkliche Geistige. Ich möchte alsodavor warnen, zu starke katholisierende Neigungen zu empfinden.Sie kämen dadurch tatsächlich schnell auf denselben Pfad, aufdem der Katholizismus eigentlich schon im 5. Jahrhundert, aberbesonders stark zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert gewandeltist, wo wirklich alles veräußerlicht worden ist. Das, glaube ich,müßten wir, wenn wir richtig handeln, vermeiden. Also: Nichtzu weit gehen beim Formulieren. Formulieren, was formuliertwerden muß, aber nicht zu weit gehen.In dem, was ich gestern und heute gesagt habe und vielleichtnoch zu sagen haben werde, liegt die Möglichkeit, nicht nur ineiner allgemeinen abstrakten Weise, sondern in einer sehr konkretenWeise das ursprüngliche Geistige während der Vorbereitung,der Zelebrierung und der Nachwirkung der Messe in sich selbst zuempfinden. Da wird es jeden Tag lebendig. Da kommen wir nichtin die Gefahr, in die der römisch-katholische Priester kommt,nämlich - man muß natürlich die Dinge aussprechen, wie siesind -: Wenn Sie das, was die großen Linien des Ritus sind, zelebrieren,so ist das ja auch ein realer Vorgang. Was Sie als Ritus vollführen,prägt sich dem Weltenäther ein; und wenn Sie das zehnteMal eine Messe lesen, so ist es nicht dasselbe wie beim ersten Mal.Beim ersten Mal erregen Sie die Schwingungen im Weltenäther,beim zehnten Mal stellen Sie sich bereits in die Schwingungen hinein;also es entsteht immer mehr und mehr ein Objektives. WennSie nun gar zu stark alles mit Formeln durchdringen, so bekommenSie das heraus, was beim katholischen Priester vorgeht. Derwirkliche Ritus löst sich los vom Menschen, aber der Ritus, welcherzu stark am Menschen haften bleibt, stellt eine furchtbare Verhärtungdes Menschen dar: er genießt immer wieder dasselbe, was erschon am vorherigen Tage genossen hat, er genießt sozusagen immerwieder seinen eigenen Auswurf. Und das muß man vermeiden.

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