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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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eligiösen Impulses; sie sprechen auch darüber: Was ist überhauptReligion? Wie steht die Seele, das Herz des religiösen Menschenzu Gott, zur übersinnlichen Welt? und so weiter. Diese Färbungnehmen die Diskussionen an. Doch diese Färbung können dieDiskussionen bei einfachen religiösen Menschen haben, aber nichtbei dem, der ein priesterliches Amt ausübt. Der Priester muß sichklar sein, daß er nicht der Behütete ist, sondern der Seelenhirt,daß er also nicht die Frage in den Vordergrund stellen kann: Wieverhält sich die Seele des Menschen zu Gott oder zur übersinnlichenWelt? -, sondern er muß die Frage stellen: Wie lehre ich dieMenschen, wie sorge ich für die Seelen der mir anvertrautenMenschen? - Es müssen die Religionsfragen, wenn sie für ihnFragen sind, bei ihm sozusagen nur einen esoterischen Charakterhaben, den er nie vor dem Laienpublikum zur Diskussion bringt.Das ist natürlich etwas radikal ausgesprochen, aber es muß soradikal ausgesprochen werden, damit gefühlt werde: Wenn maneine solche Gemeinschaft heute begründen will, wie Ihr Kreis estun will, wo Sie eben Priester werden wollen und nicht einfacheLaiengläubige sind, dann muß man sich darüber klar sein, daß danicht die Fragen nach dem besonderen Charakter der Religionund des religiösen Lebens die Rolle spielen, sondern es muß vonvornherein gefühlt werden die esoterische Gemeinschaft derSeelenhirten. Man kann natürlich sagen, dies widerspreche demdemokratischen Gefühl. Aber dem demokratischen Gefühl widersprichtüberhaupt jede Kirche, jede wirkliche religiöse Gemeinschaft.Und wenn etwas rein demokratisch werden soll, wiees innerhalb der protestantischen Kirche versucht wird, so kommtdas Absurde zustande, daß die religiöse Gemeinschaft völligatomisiert wird dadurch, daß die Gemeinde ihren Seelenhirtennach demokratischen Rücksichten wählt. Dadurch kommt einganz ungeistiges Prinzip, das Prinzip einer ungeistigen Wahl indie religiöse Strömung hinein, und dadurch wird weiter atomisiert.Es muß jeder einzelne Seelenhirte seine besondere Mission aus dergeistigen Welt bekommen, und es muß dazu kommen, daß dieganze Prozedur des [demokratischen] Wählens [des Seelenhirten

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