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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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Welt berufen. Jedenfalls aber muß das, was als eine solche religiöseGemeinschaft in die Welt geht, wie sie hier gemeint ist, denImpuls dazu aus der geistigen Welt ableiten. Es muß dies aus demGrunde besonders betont werden, weil dagegen gefehlt habensowohl die katholischen Gemeinschaften, also die römischkatholischeund auch die östliche katholische Gemeinschaft, alsauch die evangelisch-protestantischen Gemeinschaften, nur nachzwei verschiedenen Richtungen hin: Die katholische Gemeinschaft- die im wesentlichen, wenn auch bis zur Unverständlichkeitverwandelt, den Kultus bewahrt hat, der älter ist als das Christentumauf Erden und auch älter als seine heutige Gestalt -, diekatholische Gemeinschaft hat dadurch gefehlt, daß sie denSchwerpunkt allmählich hat übergehen lassen in eine weltlicheInstitution, die aufgebaut ist auf äußerer Herrschaft, in dieselbstverständlich dann immer die persönlichen Impulse dereinzelnen Machthaber hineinspielen. Sie brauchen ja nur zurückzugehenbis zu den Schriften des Dionysius des Areopagiten,und Sie werden sehen, daß darin der deutliche Beweis liegt, daßdie Gemeinschaft der Priester - also wenn ich so sagen darf, diePriesterhierarchie auf Erden - gedacht ist als ein Abbild dergeistigen Hierarchie oben. Sie ist nur als Bild gedacht, und dasschließt nach der Anschauung der ersten christlichen Zeit aus,daß die Kirche eine Machtentfaltung im Sinne eines weltlichenReichsprinzipes hier auf Erden hat. Die katholische Kirche hatzwar in sich die Möglichkeit, den einen oder anderen ihrerPriester in ein Objektives hineinzustellen und den Kultus da oderdort zu einem wahren zu machen; dagegen hat sie als Institutionvöllig die Möglichkeit verloren, hier auf Erden ein Abbild einesGeistigen zu sein, obwohl es innerhalb der katholischen KirchePriester gibt, durch deren eigene Reinheit, möchte ich sagen, dasUnreine, das durch das persönliche Element in den Kultus hineinkommt,wiederum herausgeworfen wird. Die katholischeKirche hat also in einem gewissen Sinne dasjenige in die weltlicheInstitution heruntergezogen, was empfunden werden sollte alsder ursprüngliche Impuls der geistigen Welten.

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