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anzeiger des vereins thüringer ornithologen - Verein Thüringer ...

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und Raumbedarf (F [m2]) herbivorer Säugetiere<br />

mit F = 1918 · M I .024 beschreiben, so daß etwa für<br />

Flächen gleicher Biomasse von Feldmaus (22 g)<br />

oder Feldhamster (0,25 kg) die Relation 1 : 12 zu<br />

erwarten wäre. Zudem sind kleine Arten generell<br />

produktiver als größere Organismen. (Der<br />

Quotient von jährlicher Produktion und mittlerer<br />

Biomasse erreicht bei phytophagen Säugetieren<br />

näherungsweise 0,98 . MO.3 [CALDER 1983 u. a.],<br />

so daß beispielsweise die Feldmaus den Feldhamster<br />

um ca. 100 % übertreffen würde.) Hinweise<br />

auf Konsequenzen liefert der auf S. 52 erläuterte<br />

Vergleich kreisförmiger Nahrungsgebiete:<br />

Wird die dort durch R = 2,50 km definierte Standardsituation<br />

(A = 19,63 km2) dem sich von Feldhamstern<br />

ernährenden Greifvogel FH zugewiesen, so könnte der<br />

auf Feldmäuse spezialisierte Prädator FM bereits mit<br />

R = 0,72 km (A = 1,64 km2) über die gleiche Biomasse<br />

(Energiemenge) velfügen.<br />

Die vorstehenden Werte gelten nur für Ansiedlungen<br />

in offenem Gelände. Mit einem Nistplatz an der Nordspitze<br />

<strong>des</strong> Hakel würde FH nämlich R = 2,85, FM<br />

hingegen R = 0,90 km benötigen (vgl. Abb. 9).<br />

Minderungen <strong>des</strong> Nahrungsangebotes um 25 % vermag<br />

FH mitR = 2,89 km (A = 26, 17 km2) zu kompensieren,<br />

FM sogar schon durch R = 0,83 km (A = 2,19 km2).<br />

Am Waldrand wäre dafür jedoch R = 3,25 bzw. 1,00<br />

km erforderlich (vgl. Abb. 9).<br />

Demnach dürfte eine Präferenz für Kleinsäuger<br />

wesentlich vorteilhafter sein als die Bevorzugung<br />

größerer Beute. Zu bedenken ist jedoch, daß Rotund<br />

Schwarzmilan allgemein große Aktionsräume<br />

besitzen. Beide sind fähig, ihre Nahrungsgebiete<br />

nötigenfalls erweitern. Die Entfernung vom Nistplatz<br />

kann 8-10 oder mehr Kilometer erreichen<br />

(C. STUBBE 1961, HAENSEL & KÖNIG 1974-1991).<br />

Die drastische Verschlechterung der Brutergebnisse<br />

<strong>des</strong> Rotrnilans im Hakel ist offenbar auch<br />

Ergebnis konkurrenzbedingter »Nischentrennung«.<br />

Daß die andere Art diesem Effekt entgehen<br />

konnte, darf wohl auf deren vermehrte Nutzung<br />

von Kleinsäugern zurückgeführt werden.<br />

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