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anzeiger des vereins thüringer ornithologen - Verein Thüringer ...

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70 H. Grimm: Historische und aktuelle Situation der Haubenlerche Galerida cristata in Thüringen<br />

Abb. 2. Lage und Verteilung der Brutplätze der Haubenlerche Galerida cristata 1999 im Stadtgebiet von Erfurt.<br />

nannten Zahlen (z. B. ROST et. al. 1996, 1999)<br />

betrafen wohl immer nur Teile der Stadt und sind<br />

durchweg zu niedrig.<br />

Über die Ursachen <strong>des</strong> allgemeinen Bestandsrückgangs<br />

kann gegenwärtig nur spekuliert werden.<br />

In Thüringen warnt uns das Beispiel der<br />

Grauammer Miliaria calandra vor voreiligen<br />

Schlüssen. Während wir für ihr Verschwinden<br />

eine Fülle von Gründen rasch fanden, macht uns<br />

gegenwärtig ihre eindrucksvolle Rückkehr weitgehend<br />

sprachlos. Dennoch sollen, unter obigem<br />

Vorbehalt, einige mögliche Faktoren ins Feld<br />

geführt werden.<br />

Wahrscheinlich waren die oben erwähnten,<br />

klimabegünstigten thüringischen Landschaften<br />

seit jeher die Gebiete mit der höchsten Bestandsdichte.<br />

In ihnen konnte sich die Art auch unter<br />

den sich zunehmend ins Pessimum wandelnden<br />

anderen Faktoren noch bis heute halten, während<br />

sie in den klimatisch suboptimalen Randgebieten,<br />

vor allem auf Grund geringerer Abundanz und<br />

höherem Isolationsgrad der in Frage kommenden<br />

Lebensräume, bereits verschwunden ist. SCHER­<br />

NER (1996) fand in Nordwestdeutschland zwischen<br />

1951 und 1979 eine um 26 % verringerte Reproduktionsleistung,<br />

was folglich zu einer deutlichen<br />

Minderung der Neuansiedlungsrate führen muß.<br />

Ein Hinweis auf überregional geringe Nachwuchszahlen<br />

dürften auch die aktuellen geringen Winterkonzentrationen<br />

sein. Für die geringen Nachwuchs<br />

zahlen macht SCHERNER (1996) vor allem<br />

Verluste vor und in den ersten Tagen nach dem<br />

Schlüpfen verantwortlich. Diese sind, nach Beobachtungen<br />

aus Erfurt zu urteilen, auch in Thü-

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