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anzeiger des vereins thüringer ornithologen - Verein Thüringer ...

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und verzehrten. An einem Morgen auf Langem Berg<br />

von zwei Fängern 104 Individuen erbeutet (0. NEuBEcK<br />

münd!.).<br />

1911: Im Sommer in ungeheuren Mengen. In Meura<br />

kamen sie, angelockt durch die Käfigvögel, sogar in den<br />

Ort und fraßen innerhalb weniger Tage fast sämtliche<br />

Süßkirschen von den Bäumen, aber nur das Fruchtfleisch.<br />

Ferner wurden die Bäume einer frühen, kleinfrüchtigen<br />

Birnensorte beflogen. Die Birnen sind teilweise<br />

halb gefressen, die Kerne aber stets aus dem<br />

Gehäuse geholt worden (A. SCHWARZ münd!.).<br />

1914: Anfang Mai bei Möhrenbach auf mittelhoher<br />

Fichte ein Nest, aus dem beim Besteigen <strong>des</strong> Baumes<br />

die fast flüggen Jungen flüchteten (R. MÖLLER münd!.).<br />

1917: Im Forst Brehmenstall bei Ernstthal a. Rstg.<br />

Ende Februar auf Fichte ein Nest mit drei Eiern. Es<br />

wurde beim Holzfällen erst entdeckt als die Altvögel<br />

den am Boden liegenden Baum wiederholt dort anflogen,<br />

wo sich das zerstörte Gelege befand. Ende<br />

Dezember beim Forsthaus Bernhardtsthal bei Neuhaus<br />

a. Rwg. auf Fichte ebenfalls ein Nest, an dem Altvögel<br />

bereits Junge fütterten (R. ROßMANN münd!.).<br />

1919: Bei Bockschmiede oberhalb Sitzendorf im<br />

Sommer ein Schwarm von 250-300 Individuen auf<br />

einem Kahlschlag, wo Lockvögel hingen (A. ENDERS<br />

münd!.).<br />

Nach Gewährsmännern aus Schmiedefeld a. Rstg.<br />

schreibt WICHTRICH (1937): »Mehr oder weniger zahlreicher<br />

Brutvogel (meist März Eier) geht bis auf die<br />

Kuppen, so am Teufelskreis <strong>des</strong> Schneekopfes ... Adolf<br />

Ehrhardt sah sie auch September und Oktober brüten<br />

1919. Er fing Ende Oktober d. 1. 6 Junge und 2 Alte.<br />

Die Jungen konnten noch nicht selbst die Hanfkörner<br />

öffnen.«<br />

1921122: Ende Dezember 1921 nahe Heubach bei Eisfeld<br />

ein Nest in ca. 8 m Höhe direkt am Stamm einer<br />

Fichte. Beide Altvögel fütterten abwechselnd die Jungen.<br />

Anfang Januar wurden Nest und Junge zusammen<br />

mit dem gefangenen 2 in einen Käfig gesetzt, wo dieses<br />

die Jungvögel mit Weichfutter (wie für Schwarzplatten)<br />

erfolgreich aufzog (H. HEß münd!.). Im Juli 1922<br />

wurden auf dem Gehren bei Jagdshof an einem Vormittag<br />

von ihm und zwei weiteren Fängern zusammen<br />

350 Individuen gefangen (K. KEITEL münd!.).<br />

1923: Auf der Moosbergebene oberhalb GoldisthaI<br />

fand er am 30. Dezember bei hohem Schnee am Fuß<br />

einer mächtigen Fichte, wo eine starke Seitenwurzel<br />

schneefrei lag, einen fast flüggen Jungvogel, der wohl<br />

zu früh das Nest verlassen hatte. Er wurde aufgepäppelt<br />

und viele Jahre im Käfig gehalten (K. GEIER<br />

münd!.).<br />

1924: Im April bei Thossenthal (Sachsenbrunn) Nest<br />

auf Kiefer. Es stand im obersten Teil <strong>des</strong> Gipfels, der<br />

so schwach war, daß Besteigen unmöglich erschien.<br />

Füttern von Jungvögeln wurde beobachtet (0. KLEIN­<br />

TEICH münd!.).<br />

1926: In Coburg von Februar bis Hochsommer eine<br />

kleine Schar im Friedhof auf Thujen und Lärchen von<br />

Anz. Ver. Thüring. Ornithol. 4 (2000) 81<br />

H. V. BOETTlCHER beobachtet (A. BRÜCKNER 1926). Dazu<br />

schreibt v. BOETTICHER (1943), daß er damals dort den<br />

Fichtenkreuzschnabel auch als Brutvogel feststellen<br />

konnte.<br />

1927: In Thüringen in den höheren Lagen, nur in<br />

manchen Jahren in den Niederungen (SCHMIEDEKNECHT<br />

1927).<br />

1929: Mitte März bei Sophienau (Sachsenbrunn) auf<br />

Fichte, nahe am Stamm, Nest mit vier Eiern, die auch<br />

eine Woche später noch bebrütet wurden (0. KLEINTEICH<br />

münd!.).<br />

1934: Anfang Februar oberhalb der Schmücke am<br />

Schneekopf drei kaum flügge Jungvögel, die einzeln im<br />

Schnee saßen, gesammelt (P. TEIcHMüllER münd!.).<br />

1935: Im Bibergrund bei Masserberg Mitte Februar<br />

ein Nest mit Jungen in gefällter Fichte gefunden. Bei<br />

seiner Tätigkeit als Holzmacher hat er in früheren<br />

Jahren in den Wäldern um Fehrenbach bereits zweimal<br />

zur Winterszeit solche Brutstätten angetroffen (E.<br />

SCHILLING münd!.). Waldarbeiter berichteten, daß sie<br />

Ende Dezember im Wickersdorfer Forst auf einer<br />

Fichte ein Nest mit Eiern fanden (A. MAcHELEIDT<br />

münd!.).<br />

Vorkommen von 1936 bis 1975<br />

Das in diese Periode fallende Material besteht fast<br />

ausschließlich aus Beobachtungen in freier Natur,<br />

die von meinen Helfern und mir aufgezeichnet<br />

sowie aus Untersuchungen, die an 1427 gefangenen<br />

lebenden Fichtenkreuzschnäbeln durchgeführt<br />

wurden. In der Literatur sind Angaben<br />

über regionales Auftreten nur wenige zu finden,<br />

so bei v. BOETTlcHER (1943), GUNDELWEIN (1956),<br />

AUMANN (1959), HEINE (1964), BARNICKEL (1979)<br />

HÖLAND & SCHMIDT (1984) und LEBER (1986). Fast<br />

alle dort genannten Nachweise aus meinem Untersuchungsgebiet<br />

sind bereits vor ihrer Veröffentlichung<br />

mir von Helfern gemeldet und in meine<br />

Erhebungen bzw. Auswertung einbezogen worden.<br />

Dagegen wurde die bei LIEBERT & ZIENERT<br />

(1976) erwähnte angebliche Brutkolonie bei Friedebach<br />

in meinen Untersuchungen nicht berücksichtigt,<br />

da dies unglaubwürdig erscheint, worauf<br />

ich in der Diskussion noch eingehen werde.<br />

Ergebnisse der<br />

40j ährigen Untersuchungsperiode<br />

In der Auswertung aller Daten zum Vorkommen<br />

wurden Nachweise von einzelnen Individuen, Trupps<br />

und größeren Verbänden zusammengefaßt, aufgeschlüsselt<br />

nach Jahren und Monaten. Dabei blieben<br />

unberücksichtigt die Tage und Anzahl der jeweils

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