88 H. Münch: Zum Vorkommen <strong>des</strong> Fichtenkreuzschnabels Loxia c. curvirostra im <strong>Thüringer</strong> Wald 35 Q) 30 - C'O c:: 25 0 :i!E 20 ... Q) '0 15 J: C'O 10 N c::
erücksichtigten Auftreten von 1935 begründet, aber beim Nestfund 1939 (3 Monate) und beim Füttern eines Jungvogels 1957 (2 Monate) in der lükkenhaften Erfassung <strong>des</strong> Vorkommens. Eine Verteilung der Nachweise auf Jahreszeiten zeigt, daß das Fortpflanzungsgeschehen vor allem in einer Periode von Januar bis Mai erfolgte (Abb. 3). Außer den Brutnachweisen wurden oft brutverdächtige Paare, singende (; und/oder Balzflüge beobachtet, dazu in allen Monaten, hauptsächlich aber im Frühjahr und Sommer, auch Vögel im Jugendkleid gesichtet oder gefangen. Solche Feststellungen können für eine Erfassung <strong>des</strong> möglichen Brutvorkommens ebenfalls wichtig sein. Deshalb wurden alle verwertbaren Angaben, die auf Brutverdacht hinweisen, zusammengefaßt und in Verbindung mit den Brutnachweisen in eine jährliche Verteilung gebracht. Danach gab es während der 40jährigen Untersuchungszeit in 21 Jahren Brutnachweise, in 12 Jahren Brutverdächtigungen und nur in 7 Jahren keinerlei Hinweise auf ein Brutvorkommen <strong>des</strong> Fichtenkreuzschnabels. Diese Jahre, in denen anscheinend keine Brut erfolgte, lagen immer einzeln zwischen solchen mit nachgewiesener und/oder verdächtigter Fortpflanzung, die 33 Jahre betrifft. In dieser Zeit könnte es demnach möglicherweise 2mal in einem, 1mal in zwei, 1mal in drei, 1mal in vier, 2mal in fünf und 1ma1 in 12 Jahren hintereinander zu Bruten gekommen sein (Tab. 5). Für einige Waldgebiete, in denen es Brutnachweise und/oder Brutverdacht gab, wurden auch Feststellungen zur Siedlungsdichte <strong>des</strong> Fichtenkreuzschnabels aufgezeichnet. Auf dem Spitzberg (624 m ü. NN) bei Judenbach habe ich im Februar 1939 auf einem 1,2 km2 großen Gebiet mit vorwiegend Fichten-Altbeständen, durch singende (; geortet, min<strong>des</strong>tens vier brutverdächtige Paare angetroffen, die über die gesamte Fläche zerstreut siedelten und von einem Paar auch das Nest gefunden. Ebenfalls auf dem Spitzberg und dem vorstehend genannten Gebiet auf derselben Fläche hat B. HEUBLEIN im Dezember 1948 wiederholt Kreuzschnäbel bei Paarungsaktivitäten beobachtet und bei einem Kontrollgang am 3. Januar 1949 min<strong>des</strong>tens 10 singende (; , teils auch Balzflüge zeigend, registriert. Für den 350 ha großen, vorwiegend von Fichten bestockten Gemeindewald Deesbach, mit der Schanze (760 m ü. NN) als der dort höchsten Erhebung, liegen Angaben von O. KOCH vor, der dort als Hilfsförster tätig war. Von Anfang Januar bis Ende März 1949 konnte er an 21 verschiedenen Stellen territorial singende (; bzw. brutverdächtige Paare beobachten und mehrmals Anz. Ver. Thüring. Ornithol. 4 (2000) 89 auch Nester an gefällten Bäumen finden. Nach seiner Schätzung war das Gebiet damals von min<strong>des</strong>tens 40 bis 50 Brutpaaren besiedelt. Auf einer ca. 740 m ü. NN gelegenen 100 ha großen Fläche eines Fichtenwald-Gebietes mit hohem Anteil von Althölzern bei Schmiedefeld a. Rstg. hat F. ENGELHARDT im März und April 1955 auffallend häufig Kreuzschnäbel bei Paarungsaktivitäten beobachten können und die Besiedlung mit min<strong>des</strong>tens 10 bis 12 Brutpaaren veranschlagt. Anfang Mai wurde noch ein Nest mit fast flüggen Jungen entdeckt. Ein Paar Fichtenkreuzschnäbel, das am 1. März 1968 in einem Schmelzwassertümpel auf der Landstraße am Sandberg (833 m ü. NN) bei Steinheid badete, war der Anlaß, daß ich am dortigen Fichtenwald eine ca. 20 ha große Fläche vom 3. bis 21. März wiederholt kontrollierte. Dabei konnten außer einem Nestfund noch min<strong>des</strong>tens fünf brutverdächtige Paare festgestellt werden. Im Frühjahr 1970 erschienen in Ernstthal a. Rstg. regelmäßig Fichtenkreuzschnäbel paarweise oder in kleinen Trupps an unserem Haus, um aus den Fugen am Sockel Mörtel aufzunehmen. Sie kamen meist vom Pappenheimer Berg (835 m ü. NN) und flogen fast immer an <strong>des</strong>sen Südhang wieder zurück. Daraufhin habe ich dort eine Fläche von 1,5 km2, bestockt mit 97 % Fichten und 3 % Lärchen Larix decidua, von Anfang Februar bis Mitte März regelmäßig kontrolliert, wegen der hohen Schneelage vorwiegend entlang der Wal drän der, Forstwege und Schneisen. Obwohl nur eine Brut durch Nestfund nachgewiesen wurde, gab es eindeutige Hinweise auf Brutverdacht bei weiteren fünf Paaren. Das Auftreten von ausgeflogenen Jungvögeln, vor allem im März, bekräftigte die Annahme, daß dort damals schätzungsweise min<strong>des</strong>tens 10 bis 12 Brutpaare siedelten. Zahl Unterschiedlich wie Zeit und Dauer im Auftreten <strong>des</strong> Fichtenkreuzschnabels war auch die Menge der Individuen. Je nach Ort und Jahreszeit konnten einzelne Vögel, Paare, Familien und kleine lockere Trupps bis 20 Exemplaren relativ häufig, weniger oft Scharen bis 100 und selten große Schwärme bis zu 300 Vögel beobachtet werden. Hohe Frequenzen gab es vor allem bei Invasionen. In einzelnen größeren Nadelwaldgebieten, wo sich Kreuzschnäbel vier Monate oder länger aufhielten, waren ziemlich regelmäßig Bestände von schätzungsweise bis zu 100, zeitweise aber
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