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Beugung und Interferenz - Walther Meißner Institut

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Abschnitt 5.4 PHYSIK III 219.Joseph von Fraunhofer (1786 1826):Fraunhofers Lebenslauf ließ zu Beginn keinen außergew öhnlichen Erfolg erwarten. Geboren im Jahr1787, hatte er schon im Alter von zwölf Jahren beide Eltern verloren. Für den ursprünglich vorgesehenenBeruf des Drechslers war er körperlich zu schwach; so trat er - wie sein Vater - eine Lehre alsGlaser an. Sein Lehrherr Philipp Anton Weichselgartner erlaubte jedoch nicht, dass der wissbegierigejunge Fraunhofer die Feiertagsschule besuchte <strong>und</strong> Bücher las.Erst ein Schicksalsschlag brachte die Wendung. Als Weichselgartners Haus 1801 einstürzte, konnteFraunhofer nach einigen St<strong>und</strong>en unverletzt geborgen werden. Dabei kam er in Kontakt mitKurfürst Max IV. Joseph <strong>und</strong> mit dem Unternehmer Joseph von Utzschneider. Auf diese Weise in derÖffentlichkeit bekannt geworden, wuchsen FraunhofersMöglichkeiten der persönlichen Entwicklung beträchtlich.Fortan durfte er die Schule besuchen, erhielt Unterrichtin der Kunst des Linsenschleifens <strong>und</strong> wurde schließlichals Optiker an die Werkstatt des renommierten Erfinders<strong>und</strong> Konstrukteurs Georg von Reichenbach empfohlen,an der Utzschneider beteiligt war. Fraunhofers Begabung<strong>und</strong> Zielstrebigkeit wurden bald offenk<strong>und</strong>ig. So beriefenihn Reichenbach <strong>und</strong> Utzschneider bereits im Alter von22 Jahren zum verantwortlichen Leiter der zum Betriebgehörenden Glashütte in Benediktbeuern. Die Entwicklungneuer Glassorten, entscheidende Verbesserungen bei derGlasherstellung <strong>und</strong> die Perfektionierung des optischenInstrumentebaus führten zu eindrucksvollen Ergebnissen.Fraunhofer setzte standardisierte Herstellungsmethodendurch, erweiterte die Produktpalette der Werkstatt erheblich<strong>und</strong> vergrößerte damit auch deren wirtschaftlichen Erfolg.Der Betrieb stellte nun Fernrohre, Ferngl äser, Mikroskope,Lupen <strong>und</strong> astronomische Fernrohre in einer bis datounerreichten Qualität her. Fraunhofers Instrumente wurdenin ganz Europa vertrieben <strong>und</strong> eingesetzt.Nicht zuletzt für die eigene wissenschaftliche Arbeit erwiesensich die von Fraunhofer selbst entwickelten Instrumenteals unentbehrliche Voraussetzung. Sein Spektrometererlaubte ihm die genaue Untersuchung des Sonnenlichts <strong>und</strong> anderer Lichtquellen; selbstgefertigteoptische Gitter machten es möglich, das Phänomen der Lichtbeugung zu untersuchen <strong>und</strong> in seinerAuswirkung auf den Bau optischer Instrumente zu beschreiben.Die konkurrenzlos guten Instrumente <strong>und</strong> seine wissenschaftlichen Leistungen brachten Fraunhofernational <strong>und</strong> international großen Ruhm <strong>und</strong> viele Ehrungen ein. Bedeutende Wissenschaftler <strong>und</strong>Politiker der damaligen Zeit besuchten ihn an seiner Wirkungsst ätte. Dazu gehörten z. B. der PhysikerCarl Friedrich Gauß, der bayerische König Max I. Joseph <strong>und</strong> wahrscheinlich auch der russische Zar,Alexander I.Sein wissenschaftliches Renommee führte dazu, dass Fraunhofer gegen den anf änglichen Widerstandetablierter Forscher als Vollmitglied in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen wurde. Derbayerische König ernannte ihn schließlich zum Ritter des Civilverdienstordens <strong>und</strong> erhob ihn damit inden Adelsstand. Joseph von Fraunhofer starb 1826, im Alter von 39 Jahren, an Lungentuberkulose.dass alle optischen Wege von verschiedenen Punkten auf einer Wellenfront zu dem Brennpunkt gleichsind. Die Richtungen von XB, OA, ...wird durch die Richtungskosinusse (l,m,n) gegeben. Damit ist diedazu senkrechte Wellenfront durch O, die in P fokussiert wird, die Ebenelx + my + nz = 0 . (5.4.3)Die optischen Wege von dieser Wellenfront nach P, d.h. OAP <strong>und</strong> ZBP, sind gleich. Nun ist ZX dieProjektion von OX auf den Strahl XB, was durch die Komponente des Vektors (x,y,0) in der Richtung(l,m,n) ausgedrückt werden kann:2003

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