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Beugung und Interferenz - Walther Meißner Institut

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Abschnitt 5.5 PHYSIK III 237Hierbei wird der Index m <strong>Beugung</strong>sordnung genannt. Ist N endlich, ist die Summe der geometrischenReihe in (5.5.9) 12Ψ Gitter (u) = 1 − exp(−iuNa)1 − exp(−iua). (5.5.11)Die Intensität ist gegeben durchI Gitter = |Ψ Gitter (u)| 2 = sin2 (uNa/2)sin 2 (ua/2), (5.5.12)Dieser Ausdruck ist in Abb. 5.26 für N = 6 dargestellt. Man erhält Nullstellen für die Nullstellen desZähler, außer an den Stellen, an denen auch der Nenner null wird. Dort ist der Funktionswert N 2 . Nimmtdie Zahl der Blenden zu, so nimmt die Zahl der Nullstellen ebenfalls zu. Die Maxima der IntensitätN 2 – Hauptmaxima genannt – sind dann sehr stark hervorgehoben im Vergleich zu den schwachen Nebenmaxima,von denen es genau n − 2 zwischen den Hauptmaxima gibt. Tatsächlich approximieren dieHauptmaxima die Delta-Funktionen in (5.5.10), nämlich δ(u − 2mπ/a).Die Bedingung für das Auftreten der Hauptmaxima ist ua/2 = mπ. Da bei senkrechtem Lichteinfallu =(2π/λ)sin θ, erhalten wir∆s = a sinθ = ±m λ m = 0,1,2,3,... . (5.5.13)Hierbei ist ∆s der Laufwegunterschied von Teilwellen, die von benachbarten Gitterspalten ausgehen(siehe Abb. 5.27). Dies ist die wohlbekannte Bragg-Bedingung für die <strong>Beugung</strong> an einem Gitter. Dieeinzelnen Hauptmaxima heißen <strong>Beugung</strong>smaxima m-ter Ordnung. Wegen sin θ ≤ 1 ist für senkrechtenLichteinfall die maximale <strong>Beugung</strong>sordnung m max durchm max = a λ(5.5.14)gegeben.Die Bedeutung von (5.5.13) ist anhand von Abb. 5.27 veranschaulicht. Der Gangunterschied zwischenzwei an benachbarten Gitterspalten um einen Winkel θ gebeugten Wellen beträgt gerade asin θ. Konstruktive<strong>Interferenz</strong> aller gebeugten Strahlen tritt nun genau dann auf, wenn der Gangunterschied derbenachbarten Strahlen gerade einem ganzzahligen Vielfachen der Wellenlänge λ entspricht. Damit erhaltenwir asin θ = mλ, also genau die Bragg-Bedingung (5.5.13). Das entstehen der Nebenmaxima kannman sich so erklären, dass die Bedingung der konstruktiven <strong>Interferenz</strong> nicht mehr zwischen allen Strahlenerfüllt ist, sondern nur mit einem kleinen Anteil, z.B. für jeden 3. Strahl. Die dazwischen liegendenStrahlen führen dann aber zu destruktiver <strong>Interferenz</strong>, weshalb die Nebenmaxima wesentlich niedrigersind.12 Für die Summe einer fallenden geometrischen Reihe gilt S n = a 1(1−q n )1−q , wobei im betrachteten Fall a 1 = 1 <strong>und</strong> q =exp(−iua) ist.2003

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