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Beugung und Interferenz - Walther Meißner Institut

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286 R. GROSS Kapitel 5: <strong>Beugung</strong> <strong>und</strong> <strong>Interferenz</strong>Newton’sche RingeBesonders einfach lassen sich die Kurven gleicher Dicke mit einer Anordnung beobachten, die zuerstvon R. Hooke (1665) <strong>und</strong> dann von I. Newton (1676) verwendet wurde. Die nach Newton benanntenNewton’sche Ringe entstehen, wenn man eine langbrennweitige Linse auf eine ebene Glasplatte legt.Man beobachtet dann im reflektierten Licht konzentrische Kreise, die sich mit zunehmendem Abstandvom Zentrum immer näher kommen. Für eine sphärische Linse mit dem Radius R lässt sich der Gangunterschied2n L d für konstruktive <strong>Interferenz</strong> leicht bestimmen (siehe hierzu Abb. 5.55c). Für R ≫ d giltR 2 +r 2 ≃ (R+d) 2 , woraus die Beziehung r 2 ≃ 2Rd folgt. Aus der Bedingung für konstruktive <strong>Interferenz</strong>∆s = 2n L d m =(m + 1 )λ (5.7.60)2folgt dann für den Radius r m des m-ten hellen Ringsr m =√(m + 1/2)Rλn L. (5.7.61)Mit dieser Beziehung lassen sich die Newton’schen Ringe, bei denen im Zentrum immer ein dunkles<strong>Interferenz</strong>minimum liegt klar von den Haidinger’schen <strong>Interferenz</strong>en gleicher Neigung unterscheiden.Destruktive <strong>Interferenz</strong> erhält man für 2n L d m =( 2m+12− 1 2 ) λ, also für n Ld m = m(λ/2). Im Zentrum(m = 0, d m = 0) erhält man also ein Intensitätsminimum. Dieses bezeichnet man als dunklen Fleck <strong>und</strong>ist ein klarer Beweis für den bei der Reflexion am optisch dichteren Medium auftretenden Phasensprungvon π.Wäre dies nicht so, müsste im Zentrum ein heller Fleck auftreten.Kennt man den Krümmungsradius R der sphärischen Linsenoberfläche, so kann man durch Ausmessender Radien der hellen <strong>und</strong> dunklen Ringe die Wellenlänge λ des verwendeten Lichtes bestimmen.Vergütung von Oberflächen <strong>und</strong> dielektrische SpiegelWir waren in den vorangegangenen Unterabschnitten davon ausgegangen, dass die Reflexion an denbetrachteten dünnen Schichten schwach ist <strong>und</strong> deshalb nur Zweifachinterferenzen auftreten. In diesemZusammenhang ist der Spezialfall von Interesse, bei dem die Intensität des an der Vorder- <strong>und</strong> Rückseitedes Films reflektierten Lichts gleich ist. Bei destruktiver <strong>Interferenz</strong> sollte dann die Reflexion vollständigverschwinden. Dies wird bei der Vergütung von Glasoptiken zur Reflexminderung ausgenutzt. 34Wir betrachten eine Glasplatte mit Brechungsindex n 2 , auf die eine dünne Schicht mit dem Brechungsindexn F mit n F < n 2 aufgebracht ist. Bei Beleuchtung des Systems aus Luft (n 1 = 1 gilt somit:n 1 < n F < n 2 . Damit wird die Phasenverschiebung durch Reflexion gleich null. Für das Auftreten destruktiver<strong>Interferenz</strong> muss dann bei senkrechtem Einfall gelten: 2n F d =(2m + 1) λ/2. Für das erste<strong>Interferenz</strong>minimum (m = 0) benötigt man also eine Schicht mit der Dicke n F d = λ/4. Deshalb bezeichnetman solche Schichten als λ/4-Schichten. Damit die destruktive <strong>Interferenz</strong> zum Verschwindender Reflexion führt, müssen die Reflexionskoeffizienten beim Eintritt <strong>und</strong> Austritt aus der Schicht34 G. Bauer, 1934.c○<strong>Walther</strong>-Meißner-<strong>Institut</strong>

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