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Beugung und Interferenz - Walther Meißner Institut

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Abschnitt 5.7 PHYSIK III 277reflektierten Welle von π auftritt, was durch die Vorzeichen von r <strong>und</strong> r berücksichtigt wird. 28 Wenn wirannehmen, dass bei der Reflexion <strong>und</strong> Transmission keine Energie verloren geht, dann gilt (StokescheBeziehungen)r = −r r 2 +tt = 1 . (5.7.41)Der Phasensprung ∆ϕ 1 des an der Plattenoberfläche reflektierten Lichts ist gleich π, wenn der Brechungsindexder Platte größer als der von Luft (oder des umgebenden Mediums) ist <strong>und</strong> sonst null. Mitder gleichen Betrachtung bestimmt man den Phasensprung ∆ϕ 2 des an der zweiten Oberfläche reflektiertenLichts. Da nur die Phasendifferenz ∆ϕ = ∆ϕ 1 −∆ϕ 2 wichtig ist, erhält man eine Phasendifferenz vonπ, falls die Platte einen größeren oder kleineren Brechungsindex als das umgebende Medium hat. 29Wir berechnen zunächst die Phasendifferenz, die in einem Hin- <strong>und</strong> Herreflexionszyklus angesammeltwird. Dazu betrachten wir eine Platte der Dicke d mit Brechungsindex n, durch die eine Welle unter demWinkel θ relativ zur Oberflächennormale hindurchläuft (siehe Abb. 5.50). Die optischen Weglängen AE<strong>und</strong> DC sind gleich. Daher ist der Unterschied im optischen Weg zwischen den Strahlen, die nach X <strong>und</strong>Y laufen, durch ∆s = ABD = n(AB + BD) gegeben. Es gilt fernerAB + BD = A ′ D = 2d cos θ , (5.7.42)so dass die Phasendifferenz zwischen den beiden interferierenden Wellenfronten AD2πλ ABD = k 0 ABD = 2k 0 nd cos θ ≡ g (5.7.43)beträgt. Der Wellenlängenunterschied ist also nicht gleich der doppelten projizierten Dicke AB der Platte.Darüberhinaus nimmt die Phasendifferenz g ab, wenn der Einfallswinkel zunimmt, was nicht derIntuition entspricht.Konstruktive <strong>Interferenz</strong> tritt auf, wenn g + ∆ϕ = m · 2π ist, wobei m eine ganze Zahl ist. Aus (5.7.43)folgt somit, dass konstruktive <strong>Interferenz</strong> für2πλ2nd cos θ + ∆ϕ = m · 2πoder ∆s = 2nd cos θ =(m + ∆ϕ )2πλ (5.7.44)28 Dass bei der Reflexion am optisch dichteren Medium ein Phasensprung von π auftritt, kann man sich auf folgende Weiseplausibel machen: Man lasse die Dicke d der Platte allmählich bis auf d = 0 abnehmen. Dann verschwindet für d → 0 auch diePhasenschiebung 2k 0 nd cos θ zwischen den beiden reflektierten Teilstrahlen in Abb. 5.50 durch den zusätzlichen Laufweg (sieheweiter unten) unabhängig von θ. Ihre <strong>Interferenz</strong>wirkung würde also immer zu einem Intensitätsmaximum in der reflektiertenIntensität führen. Da aber für d → 0 die Platte gar nicht existiert, muss sich ein Intensitätsminimum ergeben. Das heißt, diePhasenschiebung muss für d → 0 gerade π sein.29 Eine Phasendifferenz von null kann man nur erhalten, wenn der Brechungsindex der Platte zwischen denen des oberen <strong>und</strong>unteren Mediums liegt.2003

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