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Beugung und Interferenz - Walther Meißner Institut

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Abschnitt 5.5 PHYSIK III 235x = −a/2 <strong>und</strong> x = a/2. Die Fourier-Transformierte von f DS ergibt sich somit als Produkt der Fourier-Transformierten von f Spalt <strong>und</strong> h. Dies ist in Abb. 5.24 nochmals veranschaulicht.In Anbetracht der relativ einfachen Transmissionsfunktion des Doppelspaltes hätte man das <strong>Beugung</strong>smusterauch anders ableiten können. Die formale Behandlung mit Hilfe des Faltungstheorems wird aberbei der Betrachtung komplexerer Doppelbeugungsobjekte verständlich. Das <strong>Beugung</strong>sbild der Doppelanordnungkann dann als Multiplikation des komplexen <strong>Beugung</strong>sbildes des Einzelobjektes mit einerKosinusfunktion in Analogie zu (5.5.3) verstanden werden. Es gibt aber gute Gründe für die Verwendungdiesen Ansatzes. Erstens haben wir so das komplette Profil des <strong>Beugung</strong>smusters erhalten <strong>und</strong>nicht nur eines für die räumliche Anordnung der Spalte. Zweitens konnten wir dadurch zeigen, dass dieFaltungsmethode für ein einfaches Beispiel ein korrektes Ergebnis liefert. Schließlich haben wir drittensdie Gr<strong>und</strong>lage für die Behandlung komplexerer Systeme gelegt, die wir in den nächsten Abschnittendiskutieren.5.5.2 Vertiefungsthema:<strong>Interferenz</strong>muster zweier kreisförmiger LochblendenAls Beispiel betrachten wir jetzt zwei kreisförmige Lochblenden mit Radius R mit einem Abstand a.Die Transmissionsfunktion dieser Anordnung ist durch f (x,y) =[δ(x − a/2)δ(y)+δ(x + a/2)δ(y)] ⊗f Lochblende (x,y) gegeben. Das <strong>Beugung</strong>smuster ergibt sich aus der Multiplikation des <strong>Beugung</strong>smustereiner Lochblende (vergleiche (5.4.32)) mit der <strong>Interferenz</strong>funktion 2cos(ua/2) der beiden Delta-Funktionen δ(x − a/2) <strong>und</strong> δ(x + a/2) zu[ ]Ψ DL (ξ ,φ) = 2cos(ua/2) πR 2 2J1 (ξ R)ξ R, (5.5.7)Vertiefungsthema:<strong>Interferenz</strong>muster zweier paralleler Blenden beliebiger FormWenn wir ein Paar identischer Blenden mit gleicher räumlicher Orientierung betrachten, können wirsie wie oben diskutiert als die Faltung einer Einzelblende mit einem Paar von Delta-Funktionen interpretieren.Das <strong>Beugung</strong>smuster ist damit das Produkt des <strong>Beugung</strong>smusters der Einzelblende <strong>und</strong> der<strong>Interferenz</strong>funktion, die aus einem Satz von Streifen mit kosinusförmigem Intensitätsverlauf besteht.Diese Argumentation gilt für einen Satz von Blenden mit beliebiger Form. Dies ist eines der zentralenErgebnisse der <strong>Beugung</strong>stheorie.5.5.3 <strong>Interferenz</strong>muster eines periodischen GittersWir betrachten jetzt ein <strong>Beugung</strong>sgitter, das aus N langen Spalten besteht, die einen konstanten Abstanda haben sollen. Den Abstand a bezeichnet man in diesem Fall als die Gitterkonstante. Die Transmissionsfunktiondes Gitters kann durch f (x)= f Gitter (x) ⊗ f Spalt (x) ausgedrückt werden, wobei f Gitter durcheine Summe von δ-Funktionen gegeben ist, die die Positionen der einzelnen Gitterspalte angeben. Wirwollen uns zunächst nicht um den Beitrag zum <strong>Beugung</strong>smuster, der von der <strong>Beugung</strong> am Einzelspaltherrührt, kümmern. Dessen Einfluss kann, wie oben gezeigt wurde, einfach durch Multiplikation mit derentsprechenden <strong>Beugung</strong>sfunktion berücksichtigt werden. Uns interessiert jetzt der Beitrag durch dieperiodische Wiederholung der Einzelspalte oder, anders ausgedrückt, die <strong>Beugung</strong> an N sehr schmalen2003

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