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Beugung und Interferenz - Walther Meißner Institut

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Abschnitt 5.7 PHYSIK III 273QuelleBFlächeASADetektorAbbildung 5.47: Sagnac-Interferometer: S ist ein Strahlteiler, das austretende Licht kann an den PositionenA oder B beobachtet werden.die vollständige Gegenläufigkeit der Teilstrahlen etwas stört (z.B. durch Rotation des Interferometers).Beim Sagnac-Interferometer gibt es nicht wie beim Michelson-Interferometer die Notwendigkeit derKompensation, da beide Strahlen gleich häufig durch den Strahlteiler laufen. Ist der Amplitudenreflexionskoeffizientdes Strahlteilers r <strong>und</strong> der Transmissionskoeffizient t, dann hat die eine Welle am Ortdes Detektors die Amplitude t 2 <strong>und</strong> die andere rr (da einmal an der Grenzfläche zum optisch dichterenMedium reflektiert wird, wo ein Phasensprung von π auftritt). Die Wellen interferieren also destruktiv,wenn der Weglängenunterschied an diesem Ausgang null beträgt. Sie löschen sich aber nur dann ganzaus, wenn t 2 = r 2 gilt. Dies erfordert einen sorgfältig konstruierten Strahlteiler.Das Sagnac-Interferometer ist aus zwei Gründen sehr wichtig. Zum einen wurde dieses Interferometerzur Messung relativistischer Effekte bei der Lichtausbreitung verwendet. Zum anderen kommt es in optischenGyroskopen zum Einsatz. Im Jahr 1859 konstruierte Fizeau ein Interferometer dieser Art, um dieGeschwindigkeit von Licht in strömendem Wasser zu messen. Das Wasser fließt, wie in Abb. 5.48 gezeigtist, so, dass sich ein Teilstrahl parallel, der andere aber entgegen der Wasserströmung ausbreitet. DieDifferenz der beiden Geschwindigkeiten kann somit gemessen werden. In der klassischen Physik ergibtsich natürlich für die Geschwindigkeit in einem bewegten Bezugsystem c + = c/n + v <strong>und</strong> c − = c/n − vfür die beiden Richtungen. Die experimentelle Beobachtung stimmte aber mit diesem entsprechend derklassischen Physik erwarteten Ergebnis nicht überein. Erst die Einstein’sche Relativitätstheorie konntedie Ergebnisse zwanglos erklären. Man erhält die Geschwindigkeitenc ± = c/n ± v1 ± vn/c . (5.7.33)Es soll hier angemerkt werden, dass im Unterschied zum Michelson-Morley Experiment die Größen, diehier gemessen wurden, von erster Ordnung sind <strong>und</strong> daher relativ leicht zu beobachten sind.2003

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