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Beugung und Interferenz - Walther Meißner Institut

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284 R. GROSS Kapitel 5: <strong>Beugung</strong> <strong>und</strong> <strong>Interferenz</strong>Mit Fabry-Perot-Interferometern lassen sich sehr hohe Auflösungen erreichen, wie folgendes Beispielklar macht: Mit d = 1 cm <strong>und</strong> n = 1 erhält man für r = 95% (F = 61) ein Auflösungsvermögen fürgrünes Licht von λ/∆λ = mF = 40.000 · 61 = 2.44 × 10 6 . Damit kann man genügend schmale Spektrallinien,die nur 2 × 10 −4 nm voneinander entfernt sind, trennen. Die Zahl der effektiven Reflexionen,die zur <strong>Interferenz</strong> beiträgt, ist π √ F = 2F . Um allerdings die hohen Auflösungen zu erreichen, mussdie Phase nach den 2F Reflexionen immer noch genauer als λ/4 sein, so dass die verwendeten Glasplatteneben <strong>und</strong> parallel auf λ/8F über die verwendete Fläche sein müssen. In unserem Beispiel alsoauf etwa λ/500, also auf 1 nm!! In vielen Fällen wird die hochauflösende Spektroskopie nicht durch dieAuflösung des Spektrometers, sondern durch die Linienbreiten der Spektrallinien beschränkt. In diesemZusammenhang setzt man heute Methoden der nichtlinearen optischen Spektroskopie mit schmalbandigenLasern ein, mit deren Hilfe sich Verbreiterungsmechanismen, wie z.B. die Dopplerverbreiterung,umgehen lassen.5.7.5 <strong>Interferenz</strong>en dünner SchichtenWir wollen in diesem Abschnitt <strong>Interferenz</strong>en an dünnen Schichten diskutieren. Solche <strong>Interferenz</strong>ensind z.B. gut durch die schillernden Farben eines Ölflecks oder einer Seifenblase bekannt. Es handeltsich hierbei um <strong>Interferenz</strong>en, die durch Reflexion an der Vorder- <strong>und</strong> Rückseite von dünnen Schichtenhervorgerufen werden. Da das Reflexionsvermögen an diesen dünnen Schichten klein ist (z.B 4% fürn = 1.5), kann man sich bei der Behandlung dieser Effekte im Wesentlichen auf Zweistrahlinterferenzenbeschränken. Die Lage der Minima <strong>und</strong> Maxima der <strong>Interferenz</strong>figur ist durch die Phasenverschiebungbei der Reflexion <strong>und</strong> durch den geometrischen Gangunterschied bestimmt. Die Farben bei der Verwendungvon weißem Licht werden durch die Wellenlänge λ min bestimmt, bei der die <strong>Interferenz</strong>minimaauftreten. Man beobachtet dann gerade die zu dieser Wellenlänge gehörende Komplementärfarbe.<strong>Interferenz</strong>en gleicher NeigungZur Beschreibung der <strong>Interferenz</strong>erscheinungen verwenden wir (5.7.44):2π2nd cos θ + ∆ϕ = m · 2πλ(oder ∆s = 2nd cos θ = m + ∆ϕ )λ (5.7.58)2πDiese Gleichung gibt die Bedingung für konstruktive <strong>Interferenz</strong> an. Bei gegebener Wellenlänge tretenIntensitätsmaxima immer bei gleichen Winkeln auf. Man nennt diese <strong>Interferenz</strong>en deshalb nach Lummerauch <strong>Interferenz</strong>en gleicher Neigung. Aus Symmetriegründen sind die <strong>Interferenz</strong>kurven, die manmit dem auf unendlich adaptierten Auge (oder in der Brennebene einer Linse) beobachtet, wenn man inRichtung der Plattennormale schaut, konzentrische Kreise um die Plattennormale. Diese Kreise werdenauch Haidinger’sche Ringe geannt.Bei der Sichtbarmachung der <strong>Interferenz</strong>en gleicher Neigung muss man entweder sehr dünne Plattenoder Licht mit einer großen Kohärenzlänge verwenden. Da die Laufwegdifferenz ∼ 2nd beträgt, muss dieKohärenzlänge l ≥ 2nd sein. Wir werden in Kapitel 6 sehen, dass die Kohärenzlänge durch l ≃ λ 2 /∆λgegeben ist. Damit ergibt sich für die spektrale Breite der verwendeten Lichtquelle ∆λ ≤ λ 2 /2nd. Fürd = 1 mm, n = 1.5 <strong>und</strong> λ = 500 nm ergibt sich ∆λ ≤ 0.08 nm.c○<strong>Walther</strong>-Meißner-<strong>Institut</strong>

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