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Habitat-Modelle in der Wildökologie - Université de Lausanne

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Realität, Mo<strong>de</strong>ll und Simulation 7Typen und Eigenschaften von <strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong>n<strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong> klassifiziert wer<strong>de</strong>n.Ähnlich wie Systeme können auchBei qualitativen <strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong>n wer<strong>de</strong>n Elemente und ihre Beziehungen nur beschrieben.Bei quantitativen h<strong>in</strong>gegen wer<strong>de</strong>n Komponenten und Wechselbeziehungenbeziffert.E<strong>in</strong>fache <strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong> beruhen auf simplen Beschreibungen (exponentielles Wachstume<strong>in</strong>er Population N t = N 0 ∗ e rt ). Ist das Mo<strong>de</strong>ll zu e<strong>in</strong>fach, kann es u.U. dasreale Verhalten <strong>de</strong>s Systems nicht mehr angemessen beschreiben. Beispiel füre<strong>in</strong> komplexes Mo<strong>de</strong>ll ist das vom Club of Rome <strong>in</strong> Auftrag gegebene World3-Mo<strong>de</strong>ll, (Meadows et al., 1993). Je komplexer, <strong>de</strong>sto ger<strong>in</strong>ger ist die E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong>die Interaktion <strong><strong>de</strong>r</strong> Elemente.Mechanistische (auch als theoretical, functional, biological, heuristic bezeichnete)<strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong> bil<strong>de</strong>n die tatsächliche Funktionsweise <strong>de</strong>s realen Systems nach. Z.B.müßte e<strong>in</strong> mechanistisches Mo<strong>de</strong>ll für <strong>de</strong>n Temperaturgang im Laufe e<strong>in</strong>es JahresFaktoren wie Neigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Erdachse, Breitengrad, Höhe, Exposition u.ä.m.berücksichtigen. Empirische <strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong> beruhen auf e<strong>in</strong>fachen, an experimentelleDaten angepassten Gleichungen. Sie beschreiben beispielsweise die Temperaturals Funktion <strong>de</strong>s Kalen<strong><strong>de</strong>r</strong>monats (T [C ◦ ] = a + b ∗ cos (2 ∗ π ∗ (month+c)12)).Analytische <strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong> haben, wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Namen schon sagt, analytische Lösungen,numerische entsprechend nur numerische.Statische (stationäre) <strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong> entsprechen Momentaufnahmen (z.B. Verbreitunge<strong>in</strong>er Tierart), dynamische h<strong>in</strong>gegen beschreiben Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen über Zeiträume(z.B. <strong>de</strong>n Prozeß <strong><strong>de</strong>r</strong> Migration).In diskreten <strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong>n än<strong><strong>de</strong>r</strong>n sich Systemvariablen (z.B. Populationsgröße)sprunghaft <strong>in</strong> endlichen Zeitabschnitten. In stetigen (cont<strong>in</strong>uous) <strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong>n än<strong><strong>de</strong>r</strong>nsich die Komponenten (z.B. Körpergewicht e<strong>in</strong>es Individuums) kont<strong>in</strong>uierlich<strong>in</strong> beliebig kle<strong>in</strong>en Zeitabstän<strong>de</strong>n.In <strong>de</strong>term<strong>in</strong>istischen <strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong>n ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Output bzw. das Verhalten alle<strong>in</strong> durch dieAusgangslage (Input) bestimmt. Unter i<strong>de</strong>ntischen Bed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d i<strong>de</strong>ntischeFolgezustän<strong>de</strong> reproduzierbar. Stochastische <strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong> versuchen die Variabilitäte<strong>in</strong>es Systems durch Funktionen und Verteilungen zu berücksichtigen. Bei i<strong>de</strong>ntischenBed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d Folgezustän<strong>de</strong> nur durch Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsaussagenbeschreibbar.Im konzeptionellen Mo<strong>de</strong>ll ist zwar die Struktur <strong>de</strong>f<strong>in</strong>iert, aber die Elemente und<strong><strong>de</strong>r</strong>en Beziehungen s<strong>in</strong>d nicht quantifiziert.

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