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Habitat-Modelle in der Wildökologie - Université de Lausanne

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<strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong>ntwicklung 19Beispiel könnte e<strong>in</strong>e zweite Art (S2), etwa e<strong>in</strong> Konkurrent, Räuber o<strong><strong>de</strong>r</strong> Symbiont,Auswirkungen auf die untersuchte Spezies (S1) haben. Die bei<strong>de</strong>n Arten"teilen" sich zwar <strong>de</strong>n selben Umweltparameter E1, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er statistischen, aberke<strong>in</strong>eswegs ursächlichen Beziehung zur Spezies S1 steht, aber die tatsächlicheKausalkette verläuft über S2.4.4 E<strong>in</strong>fließen<strong>de</strong> VariablenOb man nun von (ökogeographischen) Variablen, Faktoren, Parametern, Komponenteno<strong><strong>de</strong>r</strong> Gradienten, von Response o<strong><strong>de</strong>r</strong> Zielgröße spricht, e<strong>in</strong>ige Überlegungens<strong>in</strong>d – tunlichst bevor man sich auf e<strong>in</strong> bestimmtes Mo<strong>de</strong>ll festlegt bzw.unabhängig davon – anzustellen.4.4.1 ZielgrößeBeobachtungen für das Vorkommen bzw. die Abundanz <strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten Tierartstammen entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> aus direkten Nachweisen (Sichtung, Fang und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> telemetrischeOrtung, Gesang) o<strong><strong>de</strong>r</strong> aus <strong>in</strong>direktem Nachweis (Kot, Risse, Fe<strong><strong>de</strong>r</strong>n, Haare,Spuren, Hu<strong><strong>de</strong>r</strong>stellen).Die meisten statistischen Ansätze s<strong>in</strong>d während ihrer Anpassung sowohl aufpresence als auch auf absence-Daten angewiesen, also auf Angaben über nachweislichesVorkommen bzw. gesichertes Nichtvorkommen <strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten Tierartan e<strong>in</strong>em gegebenem Standort.Die Aufnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> presence/absence-Daten ist e<strong>in</strong> kritischer Schritt im Mo<strong>de</strong>llierungs-Prozeß(Hirzel et al., 2002). Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e absence-Daten s<strong>in</strong>d schwer mit<strong><strong>de</strong>r</strong> gebotenen Genauigkeit zu erheben.E<strong>in</strong> gegebener Stichprobenpunkt kann aus mehreren Grün<strong>de</strong>n – eben auchfälschlicherweise – <strong>de</strong>m absence-Satz zugeordnet wer<strong>de</strong>n:- (1) die Tierart konnte nicht beobachtet wer<strong>de</strong>n, obwohl sie vorkommt (wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holtesAufsuchen notwendig),- (2) die Tierart kommt aus historischen Grün<strong>de</strong>n nicht vor, obwohl das <strong>Habitat</strong>geeignet wäre (z.B. Ausrottung), o<strong><strong>de</strong>r</strong>- (3) das <strong>Habitat</strong> ist tatsächlich ungeeignet.Nur <strong><strong>de</strong>r</strong> letzte Fall ist für die Vorhersage relevant. Falsche absences können dieAussage e<strong>in</strong>es Mo<strong>de</strong>lls beträchtlich verzerren.

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