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Habitat-Modelle in der Wildökologie - Université de Lausanne

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Mo<strong>de</strong>llanwendungen 65wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um mit <strong>de</strong>m ger<strong>in</strong>geren Körpergewicht zusammenhängt. Die Kosten fürLaktation und Trächtigkeit fluktuieren natürlich genau entgegengesetzt und liegendas ganze Jahr über unter <strong>de</strong>m Bedarf an Erhaltungsenergie.Bei Jungtieren wird während <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Lebensmonate <strong><strong>de</strong>r</strong> Energiebedarf aus<strong><strong>de</strong>r</strong> Muttermilch ge<strong>de</strong>ckt, später durch Beweidung. Die Umstellung von Muttermilchauf Grünfutter schlägt sich auf das Körpergewicht <strong><strong>de</strong>r</strong> juvenilen Tiere nie<strong><strong>de</strong>r</strong>.Der starke Abfall an Energieverbrauch ist mo<strong>de</strong>llbed<strong>in</strong>gt: mit <strong>de</strong>m Erreichen<strong>de</strong>s zweiten Lebensjahres wechseln die Jungtiere <strong>in</strong> die Kohorte <strong><strong>de</strong>r</strong> 2-jährigenAdulten. Auffällig ist auch, daß sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausfall e<strong>in</strong>iger Jungtiere sofort auf dasdurchschnittliche Körpergewicht auswirkt, wahrsche<strong>in</strong>lich weil dadurch mehr Futterzur Verfügung steht.Feuer bee<strong>in</strong>flußt die Dynamik dah<strong>in</strong>gehend, daß bei geme<strong>in</strong>samem Vorkommenaller Pflanzenfresserarten R<strong>in</strong>d und Pferd, selbst bei niedriger Frequenz, ke<strong>in</strong>enachhaltig lebensfähige Population aufrecht erhalten können. Bei niedriger Frequenz(Ansammlung von brennbarem Material) brennen größere Flächen ab, waszur Folge hat, daß nicht genügend Nahrung zur Verfügung steht.6.6 ExpertensystemPartl (2001) hat e<strong>in</strong> Expertensystem erstellt ("Wildökologie - Waldverjüngung",WIFES), das <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> forstlichen Praxis zur Vermeidung von Wildschä<strong>de</strong>n alsPlanungs- und Entscheidungsgrundlage e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>de</strong>n soll. Das System wur<strong>de</strong>auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage wissenschaftlich fundierter Erkenntisse aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachliteratur,Daten aus Erhebungen und Expertenurteilen entwickelt und mit e<strong>in</strong>em GISkomb<strong>in</strong>iert. Es be<strong>in</strong>haltet sowohl e<strong>in</strong> <strong>Habitat</strong>qualitätsmo<strong>de</strong>ll für Rehwild als auche<strong>in</strong> Wildscha<strong>de</strong>nsprädispositionsmo<strong>de</strong>ll.Die dabei verwen<strong>de</strong>ten Daten stammen aus 4 Fallstudien, durchgeführt im Rahmen<strong><strong>de</strong>r</strong> Forschungs<strong>in</strong>itiative gegen das Waldsterben (FIW) und vom SpezialforschungsbereichWaldökosystemsanierung (SFB). Damit stan<strong>de</strong>n Parameter auspermanenten (forstlichen) Stichproben<strong>in</strong>venturen (Gelän<strong>de</strong>morphologie, Bo<strong>de</strong>nzustand,Waldstruktur, Verbiße<strong>in</strong>fluß) zur Verfügung. Auf je<strong>de</strong>m Stichprobenpunktwur<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> wildökologische Bestan<strong>de</strong>styp angesprochen (→WÖBT) sowie<strong>in</strong>direkte Wildnachweise (Losung, Wildwechsel, . . . ) erhoben. Weiters flossenDaten aus Pansen<strong>in</strong>haltsanalysen (zum späteren Vergleich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> errechnetenVerbißpräferenz) und Protokolle zum Bejagungsaufwand und -erfolg e<strong>in</strong>.

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