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Habitat-Modelle in der Wildökologie - Université de Lausanne

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<strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong>ntwicklung 17nur l<strong>in</strong>eare Zusammenhänge beschreiben können von vornhere<strong>in</strong> aus.Zum Beispiel ist die →PCA zur Analyse <strong><strong>de</strong>r</strong> meisten ökologisch relevanten Datennicht geeignet. Wen<strong>de</strong>t man dieses Verfahren auf kurvil<strong>in</strong>eare Zusammenhängean, führt dies zu starken Verzerrungen. Deshalb geht Aust<strong>in</strong> (1999) hart <strong>in</strong>s Gerichtmit diesem Ansatz: "the l<strong>in</strong>ear assumption of PCA is <strong>in</strong>compatible with theniche theory."Aber auch die I<strong>de</strong>alvorstellung e<strong>in</strong>er Gauß’schen Glockenkurve muß <strong>in</strong> Frage gestelltwer<strong>de</strong>n. Rezentere Studien, so Aust<strong>in</strong> (1999), zeigen, daß diese Annahmenur <strong>in</strong> wenigen Fällen angemessen ist. Der E<strong>in</strong>fluß an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Arten (Konkurrenten,Räuber) kann nämlich e<strong>in</strong>e Art aus ihrem Optimum verdrängen (siehe obigeDiskussion, fundamental vs. realized niche 4.3.2). Dadurch entstehen schiefe,unimodale aber auch bimodale Verläufe (siehe Abb. 4.2).4.3.4 Kausale vs. statistische ZusammenhängeDie Tatsache, daß zwischen zwei Variablen e<strong>in</strong> statistischer Zusammenhangnachweisbar gegeben ist, be<strong>de</strong>utet noch lange nicht, daß zwischen <strong>de</strong>n Beobachtungenauch e<strong>in</strong> kausaler Zusammenhang besteht.E<strong>in</strong> typisches Fettnäpfchen im Zusammenhang mit (statischen) <strong>Habitat</strong>(-Bewertungs-)<strong>Mo<strong>de</strong>lle</strong>n ist Dichte als Indikator für <strong>Habitat</strong>qualität. Die Annahme,daß dort wo sich die meisten Individuen e<strong>in</strong>er Art aufhalten, die bestmöglichenBed<strong>in</strong>gungen herrschen, ist durchaus nicht immer gültig. Van Horne (1983) beschreibt3 solcher Situationen:- jahreszeitlich unterschiedliche Verfügbarkeit von Lebensraum: Ist z.B. ausreichendW<strong>in</strong>terhabitat vorhan<strong>de</strong>n, aber zu wenig Sommerhabitat, so spiegeltdie beobachtete Dichte (Erhebungen wer<strong>de</strong>n meist <strong>in</strong> <strong>de</strong>n wärmerenMonaten durchgeführt) nicht die Tragfähigkeit wi<strong><strong>de</strong>r</strong>.- über längere Zeiträume (Jahre) schwanken<strong>de</strong>s Nahrungsangebot: Die beobachteteDichte ist nicht das Ergebnis <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellen Bed<strong>in</strong>gungen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>nhat weiter zurückliegen<strong>de</strong> Ursachen.- source-s<strong>in</strong>k-Situation: Während wenige dom<strong>in</strong>ante Tiere das geeignete <strong>Habitat</strong>besetzen, müssen subadulte Individuen <strong>in</strong> das umliegen<strong>de</strong> ungünstigere<strong>Habitat</strong> ausweichen. Solche Situationen s<strong>in</strong>d daran erkennbar, daß ims<strong>in</strong>k zwar hohe Dichte beobachtbar ist, aber auch gesteigerte Mortalität undger<strong>in</strong>gere Fertilität. Der s<strong>in</strong>k muß also aus <strong>de</strong>m geeigneten <strong>Habitat</strong>, source,

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