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Seite 17 Kapitel II<br />
Auch Aufsichtsbehörden haben Fehlentwicklungen –<br />
zum Teil trotz eindeutiger Hinweise – nicht immer<br />
rechtzeitig entdeckt bzw. abgestellt. Gesetzgeber<br />
schließlich ließen Regulierungslücken in einigen Fällen<br />
zu lange offen, zum Beispiel durch die zögerliche<br />
Umsetzung des neuen Eigenkapital- und Aufsichtsstandards<br />
für Banken („Basel II“) in den USA.<br />
Es geht jetzt aber nicht um Schuldzuweisungen, sondern<br />
darum, Verantwortung zu übernehmen und die<br />
notwendigen Schlussfolgerungen für die Zukunft zu<br />
ziehen. Ich halte es daher für richtig, wenn heute intensiv<br />
über die Stabilität der globalen Finanzmärkte nachgedacht<br />
wird. Dazu gehören gewiss auch geeignete, ja<br />
bessere Regeln. Wichtige Eckpunkte sind für mich:<br />
I Eine Stärkung der Kapitalausstattung im internationalen<br />
Bankensystem ist zu begrüßen. Neue Kapitalanforderungen<br />
müssen aber auch mit Rücksicht<br />
auf die aktuelle Marktlage erfolgen. Es kommt auf<br />
das Timing an, um keine prozyklischen Impulse zu<br />
setzen.<br />
I Globale Märkte brauchen zudem eine globale Aufsicht<br />
ohne Regelungs- und Kompetenzlücken. So<br />
gilt es, die Koordination zwischen den nationalen<br />
Aufsichtsbehörden zu verbessern.<br />
I Auch die Früherkennung von Krisen sollte ausgebaut<br />
werden. Dabei kommt dem Internationalen<br />
Währungsfonds (IWF) eine zentrale Rolle zu.<br />
I Viertens müssen Ratingagenturen besser – genauer<br />
gesagt: erstmals – beaufsichtigt werden. Integrität<br />
und Unabhängigkeit des externen Ratingprozesses<br />
müssen durch entsprechende Vorgaben gewährleistet<br />
sein.