Download (PDF,6 MB) - Antidiskriminierungsstelle
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Seite 72 Kapitel V<br />
Zugleich muss jedem Mitarbeiter klar sein, dass er im<br />
Falle eines Verstoßes gegen die Unternehmensgrundsätze<br />
mit Sanktionen zu rechnen hat. So ist es ein<br />
weitverbreiteter Irrtum derjenigen, die zum Beispiel<br />
Bestechungsgelder zahlen, anzunehmen, sie täten ihrem<br />
Unternehmen etwas Gutes. Nur wenn eine Bank<br />
hier klare Regeln aufstellt und diese auch rigoros<br />
durchsetzt, kann sie ihre Glaubwürdigkeit untermauern.<br />
Dies gilt ganz besonders für alle Führungsetagen,<br />
die allzu häufig ein Elitenetz darstellen, welches dafür<br />
sorgt, dass schon keiner nach unten durchfällt.<br />
Lassen Sie mich an diesem Punkt noch eine wichtige<br />
Anmerkung anbringen: Während manche heute<br />
meinen, mit einem Verhaltenskodex lediglich eine<br />
weitere Nebenbedingung – neben der betriebswirtschaftlichen<br />
und der technischen – geschaffen zu<br />
haben, handelt es sich aus meiner Sicht um viel mehr:<br />
nämlich um die bewusst gemachte Grundlage der eigenen<br />
Tätigkeit. So selbstverständlich es auch erscheinen<br />
mag, zum Beispiel kunden orientiert zu sein: Es<br />
handelt sich um nichts anderes als die Grundlage, die<br />
Legitimität der Existenz einer Bank. Ohne Kunden –<br />
keine Bank. Ohne Mitarbeiter – keine Bank usw. Und<br />
sollte eine Bank dennoch versuchen, diese Grundlage<br />
zu ignorieren, wird sie durch negative Schlagzeilen,<br />
Beanstandungen, Schäden, Klagen, Kundenabwanderung,<br />
höhere Fluktua tionsraten und andere Dinge<br />
sehr rasch merken, dass heute gleich hinter dem Verlassen<br />
der Legitimität aufgrund zunehmender Regulierung<br />
das Verlassen der Legalität folgen kann. Denn<br />
die Bereitschaft der Politik, solche Vorfälle als Anlass<br />
für Eingriffe zu nutzen, ist in den letzten Jahren und<br />
Monaten kontinuierlich gestiegen.