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Seite 52 Kapitel IV
um internationale Zusammenhänge geht. Susanne
Bergius nannte als ein Beispiel das Thema Kinderarbeit:
„Müsste nicht unser deutsches Arbeits- und
Sozialrecht Kinderarbeit auch bei ausländischen
Zulieferern unterbinden?“ Das sei kaum durchsetzbar,
antwortete Georg Jochum: „Meistens sind die
Zulieferer selbstständige Firmen, da müssten zum
Beispiel die Chinesen ein entsprechendes nationales
Arbeitsrecht durchsetzen.“ Auch Einfuhrverbote für
bestimmte Nationen seien problematisch. „Sie bestrafen
auch Unternehmen, die ohne Kinderarbeit produzieren.
Nötig wäre ein internationaler Konsens. Aber
das ist ein schwieriger und langfristiger Prozess, auch
wenn es inzwischen bei der Welthandelsorganisation
erste Ansätze dazu gibt.“
„Könnte nicht der Staat ethische und Nachhaltigkeitsstandards
bei der eigenen Beschaffung berücksichtigen,
also zum Beispiel keine Produkte kaufen, die mit
Kinderarbeit hergestellt wurden?“, fragte Susanne Bergius.
In einer Reihe von deutschen Kommunen und in
den Niederlanden werde dies bereits praktiziert. „Das