Download (PDF,6 MB) - Antidiskriminierungsstelle
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Seite 38 Kapitel III<br />
sonders Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
erleichtern. Wichtig sei es, dass auch Unternehmen hier<br />
aktiv werden, meinte Klaus-Peter Müller. Die Commerzbank<br />
biete in Frankfurt 200 Plätze in einer Kindertagesstätte<br />
an, für Kinder ab drei Monaten bis zum Kindergartenalter.<br />
„Die Tagesstätte ist von 7 bis 19 Uhr geöffnet. Die<br />
Eltern tragen 30 bis 40 Prozent der Kosten. Außerdem<br />
bieten wir in verschiedenen Orten, für maximal sechs<br />
Wochen, kostenlose Möglichkeiten der Kinderbetreuung.“<br />
Wenn die Angebote zur Kinderbetreuung ausgebaut<br />
werden, dann wird es auch mehr Frauen in leitenden<br />
Funktionen geben, davon ist Klaus-Peter Müller<br />
überzeugt. „Zurzeit sind Frauen in oberen Positionen<br />
Mangelware. In zehn Jahren wird das ganz anders aussehen,<br />
darauf deuten auch die Abschlüsse an Universitäten<br />
hin. Aber es ist wichtig, dass jedes Unternehmen seine<br />
Einstellungspolitik überprüft und die Potenziale von<br />
Frauen nutzt. Wenn sich da nichts ändert, dann müssen<br />
wir eine Quotenregelung einführen.“<br />
Diversität: nicht immer einfach zu praktizieren<br />
Diversität bedeutet nicht nur ein ausgewogenes Verhältnis<br />
von Frauen und Männern. Deshalb sprach Klaus<br />
Prömpers die ethnische Vielfalt an: „Wie kann man<br />
eine internationalere Besetzung von Vorständen, Aufsichtsräten<br />
oder Führungspositionen erreichen?“ Ein<br />
Hindernis sei, so Klaus-Peter Müller, dass für viele Ausländerinnen<br />
und Ausländer die deutschen Mitbestimmungsrechte<br />
und die Arbeitnehmervertretung befremdlich<br />
wären. Ein gravierenderes Problem seien<br />
aber die Sprachbarrieren: „Man müsste zum Beispiel<br />
bei Sitzungen alles dolmetschen und auch alle Vorlagen<br />
und andere Texte übersetzen. Das ist ein Aufwand,<br />
den sich viele Unternehmen nicht leisten können.“