Download (PDF,6 MB) - Antidiskriminierungsstelle
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Seite 37 Kapitel III<br />
verbände Kurse zur Betriebswirtschaft, zum Lesen von<br />
Geschäftsberichten und ähnlichen Themen angeboten.<br />
Vielleicht sollte man so etwas auch in Deutschland erwägen.“<br />
Sind tatsächlich zu wenig Frauen für Posten in Aufsichtsräten<br />
qualifiziert? Nach Meinung von Ingrid<br />
Sehrbrock, der stellvertretenden Vorsitzenden des<br />
DGB, ist das eher eine Ausrede: „Männer und Frauen<br />
sind heute gleich gut qualifiziert. Man muss in Aufsichtsräten<br />
frühzeitig nach geeigneten Frauen Ausschau<br />
halten. Wenn die Quotenregelung bei Parteien<br />
funktioniert hat, dann geht es auch bei Aufsichtsräten.“<br />
Viele Frauen seien durchaus gut qualifiziert,<br />
entgegnete Klaus-Peter Müller, „aber es gibt zu wenige,<br />
die sich mit der Materie befasst haben, die für Aufsichtsräte<br />
notwendig ist.“ Entsprechende Fortbildungen<br />
– für Frauen und Männer – könnten dabei helfen,<br />
Widerstände abzubauen und das Argument der<br />
mangelnden Qualifizierung zu entkräften. Wichtig<br />
sei es außerdem, dass Frauen in Aufsichtsräten von<br />
kleineren Unternehmen kämen, nicht nur die „Top 30“<br />
der Börsenunternehmen seien relevant. „Wir haben<br />
eine Studie in Auftrag gegeben, um herauszufinden,<br />
wie viele Frauen in Aufsichtsräten sitzen. Untersucht<br />
wird auch, wie ihr beruflicher Werdegang ist. Dadurch<br />
wollen wir erkennen, welche Kriterien für eine solche<br />
Karriere entscheidend sind.“<br />
Unabhängig von der fachlichen Qualifikation stellen<br />
viele Unternehmen für leitende Funktionen eher Männer<br />
ein, weil Frauen zwischen 30 und 40 Jahren häufig<br />
aus familiären Gründen ihre Berufstätigkeit aufgeben.<br />
Ganztagsschulen und Kindertagesstätten würden be-