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Seite 78 Kapitel VI<br />

Nicht nur Banken und Unternehmen haben an der Ver-<br />

wurzelung dieser neoliberalen Ideologie mitgewirkt,<br />

auch die Politik hat das Allgemeinwohl zu häufig dem<br />

Markt untergeordnet. Jetzt gilt, aus den Fehlern zu lernen,<br />

uns auf ethische, gesellschaftsverantwortliche<br />

und soziale Werte zurückzubesinnen: Transparenz, Solidarität,<br />

verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen.<br />

Die Politik muss wieder die Rolle spielen, welche<br />

ihr zusteht. Sie muss, dank neuer Ideen für das Zusammenwirken<br />

von Politik und Ökonomie, der sozialen<br />

Marktwirtschaft wieder Geltung verschaffen. Dazu<br />

muss neues Vertrauen geschaffen, Angst und Apathie<br />

überwunden werden. Wir brauchen frisches Denken,<br />

das Gefühl, dass Leute ans Ruder kommen, die langfristigen<br />

Ideen den Vorrang geben.<br />

Heute sind wir uns wieder bewusst, dass die Wirtschaft<br />

sich zuerst am Menschen orientieren muss. Der<br />

„Rheinische Kapitalismus“ ist kein Wirtschaftsmodell<br />

von gestern. Die soziale Marktwirtschaft, maßgeblich<br />

geprägt durch die Sozialdemokratie, Gewerkschaften<br />

und verantwortungsvolle Unternehmerpersönlichkeiten,<br />

hat immer den sozialen Frieden gefördert. In<br />

der Friedrich-Ebert-Stiftung im November 2008 sagte<br />

ich, und ich wiederhole: „Die Einsicht, dass man die<br />

Finanzmärkte nicht allein der von den neoliberalen<br />

Wirtschaftspropheten so oft beschworenen unsichtbaren<br />

Hand überlassen soll, entspricht einer kontinentaleuropäischen<br />

Grundeinstellung, die die Marktwirtschaft<br />

immer im Dienste des Menschen versteht.“<br />

Das ist der Kern der europäischen Idee. Der soziale Gedanke,<br />

der die EU politisch mitbegründet hat, ist die<br />

beste Voraussetzung für eine Erneuerung des Systems.

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