Download (PDF,6 MB) - Antidiskriminierungsstelle
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Seite 55 Kapitel IV<br />
zum Beispiel um toxische Belastungen von Textilien,<br />
bewirken etwas.“ Ralf Frank bekräftigte diese Einschätzung,<br />
beklagte aber, dass die Verbraucherinnen und<br />
Verbraucher und Aktionärinnen und Aktionäre oft zu<br />
wenig verständliche Informationen hätten, um Druck<br />
zu machen. Ebenso wenig hilfreich seien Geschäftsberichte<br />
von ein paar hundert Seiten. „Die liest niemand<br />
komplett und gründlich.“<br />
„Seit 2005 müssen Unternehmen in ihren Lageberichten<br />
auch über soziale und ökologische Aspekte berichten,<br />
soweit sie ‚für das Verständnis des Geschäftsverlaufs<br />
oder der Lage des Unternehmens von Bedeutung sind‘ “,<br />
sagte Susanne Bergius. „Wirkt sich diese ‚Miniberichtspflicht‘<br />
aus?“ „Nein“, meinte Robert Haßler. „Es besteht<br />
zum Beispiel auch die Pflicht, bei der betrieblichen<br />
Altersvorsorge Angaben zu machen, ob das Kapital<br />
ethisch angelegt ist. Wenn einmal der Hinweis kommt,<br />
dass dies aus Renditegründen nicht geschieht, besteht<br />
für weitere Berichte keine Auskunftspflicht.“ Trotzdem<br />
sei die Informationspflicht ein Hebel. „Wenn Informationen<br />
vorhanden sind, kann der Markt damit umgehen<br />
und entsprechend Kapitalströme in Richtung Nachhaltigkeit<br />
lenken.“ Deshalb sei es – für Ratingagenturen<br />
ebenso wie für die Öffentlichkeit – wichtig, dass Unternehmen<br />
verpflichtet werden, über Kinderarbeit, Energieverbrauch<br />
oder andere Nachhaltigkeitsfaktoren zu<br />
berichten. „Und zwar mit konkreten Informationen, bisher<br />
bekommen wir oft nur schöne Worte.“<br />
Auch nach Ralf Franks Erfahrung sind die derzeitigen<br />
Konzernlageberichte zu unkonkret. „Wir würden zum<br />
Beispiel gern eine Risikokennzahl zum Thema Korruption<br />
sehen. Transparency International gibt regelmäßig