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Reurbanisierung der Innenstadt 253.2 Dienstle<strong>ist</strong>ungen, Verwaltung, HandwerkDie Innenstädte sind Wirtschaftsstandorte und damit ein wichtiger Arbeitsstättenstandort. DieKernstädte 19 haben in den vergangenen Jahrzehnten ihre Rolle als privilegierte Zentren derindustriellen Produktion weitgehend verloren. 20 In der Dienstle<strong>ist</strong>ungsgesellschaft sind sowohlnegative als auch positive Tendenzen zu erkennen, welche ein widersprüchliches Bildergeben:Einerseits• sind Kernstädte nicht mehr allein Orte der höchsten Beschäftigungsdynamik – diese <strong>ist</strong>auch im suburbanen Raum angesiedelt,• entwickeln sich neben den Pendlerrouten mit dem tradierten Muster ‚Kernstadt – Umland’regional gespannte Netze;Andererseits• stabilisieren urbane Zentren ihre Stellung in der räumlichen Arbeitsteilung, insbesonderedurch den überregionalen Dienstle<strong>ist</strong>ungsbereich.Die aktuelle Beschäftigungsdynamik findet weniger in den Kernstädten, als in den suburbanenRegionen statt. Die Pendlerrouten weichen immer stärker von den traditionellen Raummustern‚Kernstadt – Umland’ ab. Es entsteht ein Bild von Knoten und Netzen, bei dem dieKernstadt als Knoten an Bedeutung verliert. Die klassische Arbeitsteilung zwischen Kernstadtund Umland scheint sich für das Arbeiten in ihr Gegenteil zu verkehren: Neben den aktivenWohnhaushalten siedeln sich immer mehr dynamische Arbeitsplätze im Umland an.Diese Verlagerung von Büroarbeitsplätzen in das Umland <strong>ist</strong> zum Teil der Kleinteiligkeit unddem ungenügenden Zustand und Ausstattungsstandard der Nachkriegsbauten in den Innenstädtengeschuldet. Noch ausgeprägter <strong>ist</strong> die Situation in Ostdeutschland, da die klassischenNachfrager nach Büroimmobilien, produktionsorientierte Dienstle<strong>ist</strong>ungen, schwächervertreten sind. Haushaltsbezogene Dienstle<strong>ist</strong>er leiden in den me<strong>ist</strong>en ostdeutschen Regionenstärker unter den Folgen des demographischen Wandels und der Abwanderung.Andererseits wird eine Trendwende hin zu einer Konzentration der Beschäftigungsdynamikin den Stadtzentren angekündigt. 21 Hierbei wird auf einen in den letzten Jahren verzeichnetenAnstieg der Zahl hochqualifizierter Arbeitsplätze in den Großstädten, me<strong>ist</strong> in den Innenstädten,hingewiesen. Die Analysen des DIW, die sich auf einen Vergleich zwischen Kernstädten,22 suburbanem Raum und ländlichen Räumen beziehen, kommen für den Zeitraum1998 bis 2002 zu dem Ergebnis, dass die Kernstädte deutlich bessere Beschäftigungsentwicklungenerzielen. Von besonderer Bedeutung <strong>ist</strong> hierbei der dynamisch wachsende, überregionaleDienstle<strong>ist</strong>ungsbereich. 23Die Befürchtung, wonach mit dem Übergang zur Wissensgesellschaft, in der Informationenohne Bindung zu einem Standort verfügbar sind, zu einer weiteren Auflösung stadtbildender1920212223Kernstadt i.S.v. zusammenhängender Siedlungsbereich der Stadt – deutlich größerer Flächenumgriff als„Innenstadt“Läpple, 2004 / Siebel, 2004 / Kotzke, Stein, 2003 / Hatzfeld, 2006Difu, 2005 / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: Die Renaissance der großen Städte und die ChancenBerlins. DIW-Wochenbericht 26/ 2003; S. 412 f.hier: admin<strong>ist</strong>ratives Stadtgebiet insgesamtvgl. hierzu zusammenfassend: Siedentop, Stefan: Die Rückkehr der Städte? – Zur Plausibilität derReurbanisierungshypothese, in: BBR, Wanderungen und Raumentwicklung, IzR Heft 3 / 4. 2008, S. 197.Ausgangssituation BMVBS-Online-Publikation Nr. 19/2010

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