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Reurbanisierung der Innenstadt 30Bei einer Neuansiedlung eines Shopping-Centers <strong>ist</strong> sowohl hinsichtlich der Dimension der<strong>Bau</strong>kubatur als auch der geplanten Verkaufsfläche (u.a. Branchen- und Mietermix) sowiedessen Anbindung an den öffentlichen Raum entscheidend, ob die Innenstadt insgesamt anAttraktivität gewinnt oder ob traditionelle Einzelhandelslagen an Attraktivität verlieren. Introvertierte,nach außen sowohl gestalterisch als auch bezüglich der Wegebeziehungen abgeschotteteCenter wirken kontraproduktiv für die Innenstadtattraktivität. 40Parallel zu dieser Entwicklung in den Innenstädten wird beobachtet, dass die Einzelhandelszentrenan nicht integrierten Standorten (z.B. Flughäfen, Autobahnknoten) zum Teil erfolgreichversuchen, ihre Sortimente zu erweitern sowie ergänzende differenzierte Dienstle<strong>ist</strong>ungen,Freizeit- und Kulturangebote anzugliedern. Mit dieser Neuorientierung weg vom bloßen„Kofferraum-Einkauf“ hin zum Erlebniseinkauf wird eine Domäne des Innenstadteinzelhandelsdirekt angegriffen. Die Verlierer im Kampf um Kaufkraft sind alte Stadtteilzentren, Zentrender Klein- u. Mittelstädte und Citylagen der Kernstädte. 41Im Bereich der Versorgung mit Lebensmitteln bzw. der Nahversorgung 42 können kleinereLebensmittelmärkte, die in innenstädtischen Lagen bislang gut integriert sind, gegen Neuinvestitionengrößerer Nahversorgungszentren mit großen Stellplatzanlagen oder gegen eineKopplung von Discountern entlang von Ausfallstraßen nicht bestehen.FazitDer Einzelhandel gilt als eine Leitfunktion der Innenstadt. Strukturanpassungen seitens derAnbieter und ein verändertes Einkaufsverhalten der Kunden haben zu großen Veränderungenim Einzelhandelsangebot geführt. Deutlichste Merkmale bestehen im sinkenden Marktanteilbzw. der Verdrängung mittelständischer, charakter<strong>ist</strong>ischer Fachgeschäfte einerseitsund dem anhaltenden Trend zur Errichtung von Einkaufszentren, Discountern und SB-Warenhäusern andererseits. Die städtebaulich gewachsenen Zentren haben vor diesem Hintergrundteilweise erhebliche Probleme, ihre Attraktivität und ökonomische Bedeutung zubehaupten oder auszubauen. Insbesondere kleineren Zentren fehlt es häufig an einer ausreichendenFunktionsdichte, um sich gegenüber den neuen bzw. attraktiveren Standortenbehaupten zu können. Insgesamt führt eine Verringerung der Nutzungs-, Angebots- und Sortimentsvielfaltzu einem Verlust an Individualität und Identität der Zentren.Trotz stagnierenden Umsatzes setzt sich die Expansion der Verkaufsfläche von EinkaufsundFachmarktzentren fort – seit Mitte der 1990er Jahre auch mit zunehmender Ausrichtungauf die Innenstadtstandorte. Eine mangelhafte Integration dieser Vorhaben (Dimension,Branchen- und Mietermix, Standort, öffentlicher Raum) kann insbesondere in Klein- und Mittelstädtenmit regional ungünstigen Wirtschaftsbedingungen zu einer nachhaltigen Schwächungder traditionellen Einzelhandelsbereiche führen.404142Brune u.a., 2006 / Kühn, 2006 / Difu 2008ARL, 2004Beckmann, 2007Ausgangssituation BMVBS-Online-Publikation Nr. 19/2010

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