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Reurbanisierung der Innenstadt 90Insgesamt konnten vor allem die Innenstädte der Großstädte ihre zentrumsbildenden Funktionenerhalten und teils ausbauen. Für die Funktionsstärkung der Innenstädte sind dabei derEinzelhandel, Universitäten und Hochschulen sowie Verwaltungseinrichtungen der Landesebeneals wichtigste Funktionen zu nennen. Großstädte weisen in ihrer Innenstadtentwicklunghäufig dann Probleme auf, wenn einer oder mehrere dieser Faktoren respektive oberzentralenFunktionen beeinträchtigt <strong>ist</strong>. So bemüht sich die Stadt Hamm gegenwärtig intensiv,die Funktionen ‚Einzelhandel’ und ‚Bildung‘ zu stabilisieren bzw. schrittweise zu stärken.In den Mittelzentren besteht im Hinblick auf den generellen Entwicklungstrend der Innenstädteein sehr uneinheitliches Bild. „Stagnierend“ bis „leicht negativ“ wird die Entwicklung in denStädten Neumünster und Eschwege eingeschätzt. Entwicklungsimpulse z.B. im Rahmen vonInnenstadtsanierungen führten nicht zu einer Fortsetzung der Investitionen bis in das aktuelleJahrzehnt. Rückgängige Verkaufsflächen, Qualitäts- und Kaufkraftverluste kennzeichnen dieaktuelle Situation. Gleichzeitig weisen die Städte Schweinfurt, Greifswald und Nagold eindeutigpositive Trends auf. Bestimmte <strong>Bau</strong>projekte, Initiativen oder Veranstaltungen habenhier ergänzende Entwicklungen angestoßen.Mittelstädten fällt es im Vergleich zu den Großstädten schwerer, ihre Position in der Siedlungsstrukturund im Wettbewerb mit den benachbarten Oberzentren zu behaupten. Geradeder Einzelhandel in Mittelstädten unterlag in den vergangenen Jahren einem erheblichenWettbewerbsdruck. Verliert der Einzelhandel als stabilisierende Funktion einer Innenstadt anBedeutung, kann dies in einer Reihe von Mittelstädten – insbesondere in strukturschwachenRäumen - nicht kompensiert werden. Neumünster und Eschwege stehen dafür als Beispiele.Nagold und Schweinfurt liegen dagegen in strukturstarken Regionen mit einer relativ stabilenNachfragesituation. Der Einzelhandel trägt nach wie vor als wichtigste funktionale Säule derInnenstadt, aber dadurch wird die Innenstadtentwicklung noch nicht zum Selbstläufer. In Nagoldbesteht seit vielen Jahren eine Qualitätsoffensive des Einzelhandels unter dem Slogan„Kaufhaus Innenstadt“. Schweinfurt reagierte bereits im letzten Jahrzehnt auf die Strukturkriseim Maschinenbau und baute neben der Industrie den Bereich Kunst und Kultur auf. Diesesbreitere Profil erhöhte die Attraktivität der Schweinfurter Innenstadt.Greifswald liegt in einer Region, die wirtschaftliche und demographische Probleme aufwe<strong>ist</strong>.Die Universität begünstigte hier trotz ungünstiger regionaler Bedingungen eine vitale Innenstadtentwicklung.Neben der tragenden Funktion ‚Universitätsstadt’ werden die Bereiche Kultur,Einkauf, Städtetourismus und h<strong>ist</strong>orisches Ambiente profiliert. 71In den befragten Städten wurde deutlich, dass Großstädte, deren oberzentrale Funktionenauf eine gute regionale Nachfrage treffen und die keinen unmittelbaren Konkurrenzdruckdurch ein benachbartes Zentrum verzeichnen, in ihren Innenstädten eine positive bis eindeutigpositive Entwicklung verzeichnen können. Großstädte in strukturschwachen Räumen oderin nahräumlicher Konkurrenz zu einer anderen Großstadt können ihre Innenstadtfunktionenstabilisieren, sofern es gelingt zusätzlich zum Einzelhandel ein Alleinstellungsmerkmal erfolgreichzu besetzen. Zu solchen für die Innenstadtentwicklung wirksamen Nutzungsbausteinengehören z.B. Universitäten und Hochschuleinrichtungen.Mittelstädte können im Vergleich zu den Großstädten sehr viel stärker in ihrer Innenstadtentwicklunggefährdet sein. Gerade der Einzelhandel <strong>ist</strong> hier einem erheblichen Wettbe-71siehe auch Kapitel 5.5.4, LandesförderungAuswertung BMVBS-Online-Publikation Nr. 19/2010

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