Programmier-Handbuch
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Mischerfunktionen<br />
Im Folgenden werden die einzelnen Optionen des<br />
Menüpunktes »Flächenmischer«, getrennt nach 1-, 2-<br />
und Multi-Klappen-Modelle, besprochen. Zuvor jedoch<br />
einige Anmerkungen zur Differenzierung von Querrudern<br />
und Wölbklappen:<br />
Querr.Diff. bzw. Diff. (Querruderdifferenzierung)<br />
FLÄCHENMISCHER<br />
Bremseinstell.<br />
Querr.Diff. 0%<br />
QR SR 0% –––<br />
HR QR<br />
normal<br />
0% 0% –––<br />
QR +100%<br />
QR-Tr. +100%<br />
Diff.<br />
0%<br />
WK-Pos.<br />
normal<br />
0%<br />
QR<br />
Am nach unten laufenden Ruder eines Querruderausschlages<br />
entsteht aus aerodynamischen Gründen<br />
prinzipiell ein größerer Widerstand als an einem gleich<br />
weit nach oben ausschlagenden. Aus dieser ungleichen<br />
Widerstandsverteilung resultiert u. a. ein Drehmoment<br />
um die Hochachse und in der Folge ein „Herausdrehen“<br />
aus der vorgesehenen Flugrichtung, weshalb dieser<br />
unerwünschte Nebeneffekt auch als „negatives Wendemoment“<br />
bezeichnet wird. Dieser Effekt tritt naturgemäß<br />
an den vergleichsweise langen Tragflächen von Segelflugzeugen<br />
stärker auf als z. B. bei Motorflugzeugen mit<br />
ihren in der Regel doch deutlich kürzeren Hebelarmen<br />
und muss normalerweise durch gleichzeitigen und<br />
164 Programmbeschreibung - Flächenmischer | Flächenmodell<br />
diesem Effekt entgegenwirkenden Seitenruderausschlag<br />
kompensiert werden. Dieser Ruderausschlag verursacht<br />
jedoch zusätzlichen Widerstand und verschlechtert<br />
daher die Flug eigenschaften noch mehr.<br />
Werden dagegen die Querruderausschläge differenziert,<br />
indem das jeweils nach unten ausschlagende Querruder<br />
einen geringeren Ausschlag ausführt als das nach<br />
oben ausschlagende, kann damit das (unerwünschte)<br />
negative Wendemoment reduziert bis beseitigt werden.<br />
Grundvoraussetzung dafür ist jedoch, dass für jedes<br />
Querruder ein eigenes Servo vorhanden ist, welches<br />
deshalb auch gleich in die Tragflächen eingebaut<br />
werden kann. Durch die dann kürzeren Anlenkungen<br />
ergibt sich außerdem der Zusatznutzen von reproduzierbareren<br />
und spielfreieren Querruderstellungen.<br />
0% (normal)<br />
50% (differential)<br />
100% (Split)<br />
Die heute üblicherweise angewandte senderseitige<br />
Differenzierung hat im Gegensatz zu mechanischen<br />
Lösungen, welche außerdem meist schon beim Bau des<br />
Modells fest eingestellt werden müssen und zudem bei<br />
starken Differenzierungen leicht zusätzliches Spiel in<br />
der Steuerung hervorrufen, erhebliche Vorteile.<br />
So kann z. B. der Grad der Differenzierung jederzeit<br />
verändert werden, und im Extremfall lässt sich ein<br />
Querruderausschlag nach unten in der so genannten<br />
„Split“-Stellung sogar ganz unterdrücken. Auf diese<br />
Weise wird also nicht nur das negative Wendemoment<br />
reduziert bis unterdrückt, sondern es kann u. U. sogar<br />
ein positives Wendemoment entstehen, sodass bei<br />
Querruderausschlag eine Drehung um die Hochachse in<br />
Kurvenrichtung erzeugt wird. Gerade bei großen Segelflugmodellen<br />
lassen sich auf diese Weise „saubere“<br />
Kurven allein mit den Querrudern fliegen, was sonst<br />
nicht ohne Weiteres möglich ist.<br />
Der Einstellbereich von -100 % bis +100 % erlaubt,<br />
eine seitenrichtige Differenzierung unabhängig von den<br />
Drehrichtungen der Querruderservos einzustellen. 0 %<br />
entspricht der Normalanlenkung, d. h. keine Differenzierung,<br />
und -100 % bzw. +100 % der Split-Funktion.<br />
Niedrige Absolutwerte sind beim Kunstflug erforderlich,<br />
damit das Modell bei Querruderausschlag exakt um die<br />
Längsachse dreht. Mittlere Werte um ca. -50 % bzw.<br />
+50 % sind typisch für die Unterstützung des Kurvenflugs<br />
in der Thermik. Die Split-Stellung (-100 %, +100 %)<br />
wird gern beim Hangflug eingesetzt, wenn mit den<br />
Querrudern allein eine Wende geflogen werden soll.<br />
Gleichzeitiges Antippen der Tasten �� oder �� der<br />
rechten Touch-Taste (CLEAR) setzt im jeweils aktiven<br />
(inversen) Feld einen geänderten Wert wieder auf 0 %<br />
zurück.<br />
Anmerkung:<br />
Negative Werte sind bei richtiger Kanalbelegung meist<br />
nicht erforderlich.