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Katalog LET'S CEE Film Festival 2015

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112 Antikriegsfilm-Retrospektive<br />

Sally Perel<br />

Salomon „Sally“ Perel wurde 1925 im niedersächsischen Peine geboren<br />

und emigrierte 1938 mit seiner Familie nach Łódź. Nach dem Einmarsch<br />

der deutschen Truppen in Polen floh er mit seinem Bruder nach Russland,<br />

wo er später in die Hände der Wehrmacht fiel. Den sicheren Tod vor Augen,<br />

erklärte er: „Ich bin Volksdeutscher.“ So wurde Salomon Perel zu Josef<br />

„Jupp“ Perjell. Das Buch Ich war Hitlerjunge Salomon ist Sally Perels Autobiographie.<br />

Aus der Distanz von mehr als vierzig Jahren hat er darin versucht,<br />

die dramatischen Ereignisse seiner frühen Jugendzeit zu reflektieren und<br />

zu bewerten. Er schildert seine aberwitzigen Erlebnisse und legt Gedanken<br />

und Gefühle offen, beschreibt seine Zerrissenheit sowie den inneren Kampf<br />

mit dem Hitlerjungen Jupp, zu dem er wirklich geworden war. Heute sieht<br />

Sally Perel seine Aufgabe vor allem darin, seine Erfahrungen an junge Menschen<br />

weiterzugeben. Lesungen und Veranstaltungen mit dem Zeitzeugen<br />

sind Erlebnisse, die sich nicht in Geschichtsbüchern finden lassen und Jung<br />

wie Alt in ihren Bann ziehen.<br />

Salomon "Sally" Perel was born in 1925 in Peine (Lower Saxony). In 1938, he<br />

emigrated with his family to Łódź. After the invasion of Poland by German<br />

troops, Perel fled to Russia with his brother, where he later fell into the hands<br />

of the German Armed Forces (Wehrmacht). With certain death in front of<br />

his eyes, he explained: "I am an ethnic German." And this way, Solomon Perel<br />

became Josef "Jupp" Perjell. The book I was Hitler Youth Salomon is Sally<br />

Perel’s autobiography. From a distance of more than forty years, he tried to<br />

reflect and evaluate the dramatic events of his early youth. Perel describes<br />

his ludicrous adventures and shows his thoughts and feelings openly, while<br />

describing his inner conflicts and the struggle with the Hitler youngster<br />

Jupp, which he had become. Today, Sally Perel sees as his main task to pass<br />

on his experience to young people. Readings and events with the contemporary<br />

witness Sally Perel are an experience that cannot be found in history<br />

books and that will draw the attention of both young and old generations.<br />

ANTIKRIEGSFILM-<br />

RETROSPEKTIVE<br />

Anti-War Movie Retrospective<br />

<strong>2015</strong> jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Eine Antikriegsfilm-Retrospektive<br />

soll daran erinnern. Passend zum Schwerpunkt wird Agnieszka Hollands Meisterwerk<br />

Europa, Europa 25 Jahre nach der Weltpremiere nochmals präsentiert. Sally Perel, dessen<br />

bewegende Überlebensgeschichte Ich war Hitlerjunge Salomon die Vorlage zum <strong>Film</strong> lieferte,<br />

wird dabei im Rahmen des LET’S <strong>CEE</strong> Schulkinos Rede und Antwort stehen. Am 6. Oktober<br />

um 19.30 Uhr wird der Zeitzeuge zudem mit dem Publizisten und Historiker Peter Huemer<br />

in Kooperation mit und beim Aktionsradius Wien (Gaußplatz 11, 1200 Wien) über sein Leben<br />

sprechen; der Eintritt zu dieser Diskussion ist frei. Ebenfalls in dieser Reihe zu sehen: Der in der<br />

Sowjetunion 1987 gedrehte und nach Meinung vieler Kritiker vielleicht beste Kriegsfilm aller<br />

Zeiten Come And See sowie das packende Drama 1944 aus Estland, das dieser Tage von der baltischen<br />

Republik als Oscar-Kandidat für den besten fremdsprachigen <strong>Film</strong> nominiert worden ist.<br />

<strong>2015</strong>, and the 70th anniversary of the end of World War II, will be marked with the screening<br />

of an anti-war film that recalls that end. Agnieszka Holland’s masterpiece Europa, Europa<br />

will be presented again, 25 years after its world premiere. The movie is based on the moving<br />

survival story Ich war Hitlerjunge Salomon (I Was Hitler Youth Salomon) by Sally Perel,<br />

who will be on hand to answer questions as part of the <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong> School Cinema. Additionally,<br />

on 6th October at 7.30 pm, Mr Perel will speak about his life, with the publicist<br />

and historian Peter Huemer, in conjunction with Aktionsradius Wien (Gaußplatz 11, 1200<br />

Vienna). Admission to this discussion is free. The series is complemented by two further<br />

films: Come And See, shot in the Soviet Union in 1987, and according to many critics the<br />

best war film ever made. Then there’s 1944, a thrilling drama, which has been nominated<br />

by Estonia for an ‘Oscar’ Academy Award in the Best Foreign Language <strong>Film</strong> category.

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