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112 Antikriegsfilm-Retrospektive<br />
Sally Perel<br />
Salomon „Sally“ Perel wurde 1925 im niedersächsischen Peine geboren<br />
und emigrierte 1938 mit seiner Familie nach Łódź. Nach dem Einmarsch<br />
der deutschen Truppen in Polen floh er mit seinem Bruder nach Russland,<br />
wo er später in die Hände der Wehrmacht fiel. Den sicheren Tod vor Augen,<br />
erklärte er: „Ich bin Volksdeutscher.“ So wurde Salomon Perel zu Josef<br />
„Jupp“ Perjell. Das Buch Ich war Hitlerjunge Salomon ist Sally Perels Autobiographie.<br />
Aus der Distanz von mehr als vierzig Jahren hat er darin versucht,<br />
die dramatischen Ereignisse seiner frühen Jugendzeit zu reflektieren und<br />
zu bewerten. Er schildert seine aberwitzigen Erlebnisse und legt Gedanken<br />
und Gefühle offen, beschreibt seine Zerrissenheit sowie den inneren Kampf<br />
mit dem Hitlerjungen Jupp, zu dem er wirklich geworden war. Heute sieht<br />
Sally Perel seine Aufgabe vor allem darin, seine Erfahrungen an junge Menschen<br />
weiterzugeben. Lesungen und Veranstaltungen mit dem Zeitzeugen<br />
sind Erlebnisse, die sich nicht in Geschichtsbüchern finden lassen und Jung<br />
wie Alt in ihren Bann ziehen.<br />
Salomon "Sally" Perel was born in 1925 in Peine (Lower Saxony). In 1938, he<br />
emigrated with his family to Łódź. After the invasion of Poland by German<br />
troops, Perel fled to Russia with his brother, where he later fell into the hands<br />
of the German Armed Forces (Wehrmacht). With certain death in front of<br />
his eyes, he explained: "I am an ethnic German." And this way, Solomon Perel<br />
became Josef "Jupp" Perjell. The book I was Hitler Youth Salomon is Sally<br />
Perel’s autobiography. From a distance of more than forty years, he tried to<br />
reflect and evaluate the dramatic events of his early youth. Perel describes<br />
his ludicrous adventures and shows his thoughts and feelings openly, while<br />
describing his inner conflicts and the struggle with the Hitler youngster<br />
Jupp, which he had become. Today, Sally Perel sees as his main task to pass<br />
on his experience to young people. Readings and events with the contemporary<br />
witness Sally Perel are an experience that cannot be found in history<br />
books and that will draw the attention of both young and old generations.<br />
ANTIKRIEGSFILM-<br />
RETROSPEKTIVE<br />
Anti-War Movie Retrospective<br />
<strong>2015</strong> jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Eine Antikriegsfilm-Retrospektive<br />
soll daran erinnern. Passend zum Schwerpunkt wird Agnieszka Hollands Meisterwerk<br />
Europa, Europa 25 Jahre nach der Weltpremiere nochmals präsentiert. Sally Perel, dessen<br />
bewegende Überlebensgeschichte Ich war Hitlerjunge Salomon die Vorlage zum <strong>Film</strong> lieferte,<br />
wird dabei im Rahmen des LET’S <strong>CEE</strong> Schulkinos Rede und Antwort stehen. Am 6. Oktober<br />
um 19.30 Uhr wird der Zeitzeuge zudem mit dem Publizisten und Historiker Peter Huemer<br />
in Kooperation mit und beim Aktionsradius Wien (Gaußplatz 11, 1200 Wien) über sein Leben<br />
sprechen; der Eintritt zu dieser Diskussion ist frei. Ebenfalls in dieser Reihe zu sehen: Der in der<br />
Sowjetunion 1987 gedrehte und nach Meinung vieler Kritiker vielleicht beste Kriegsfilm aller<br />
Zeiten Come And See sowie das packende Drama 1944 aus Estland, das dieser Tage von der baltischen<br />
Republik als Oscar-Kandidat für den besten fremdsprachigen <strong>Film</strong> nominiert worden ist.<br />
<strong>2015</strong>, and the 70th anniversary of the end of World War II, will be marked with the screening<br />
of an anti-war film that recalls that end. Agnieszka Holland’s masterpiece Europa, Europa<br />
will be presented again, 25 years after its world premiere. The movie is based on the moving<br />
survival story Ich war Hitlerjunge Salomon (I Was Hitler Youth Salomon) by Sally Perel,<br />
who will be on hand to answer questions as part of the <strong>LET'S</strong> <strong>CEE</strong> School Cinema. Additionally,<br />
on 6th October at 7.30 pm, Mr Perel will speak about his life, with the publicist<br />
and historian Peter Huemer, in conjunction with Aktionsradius Wien (Gaußplatz 11, 1200<br />
Vienna). Admission to this discussion is free. The series is complemented by two further<br />
films: Come And See, shot in the Soviet Union in 1987, and according to many critics the<br />
best war film ever made. Then there’s 1944, a thrilling drama, which has been nominated<br />
by Estonia for an ‘Oscar’ Academy Award in the Best Foreign Language <strong>Film</strong> category.