Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Dokumentarfilm-Wettbewerb 85<br />
Dokumentarfilm. Serbien <strong>2015</strong><br />
Sprache Serbisch, Englisch, Arabisch, Somali,<br />
Französisch mit engl. UT (02.10.) und dt. UT (03.10.<br />
und im Schulkino)<br />
Länge 94 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
LOGBOOK SERBISTAN<br />
Destinacija Serbistan<br />
Im Niemandsland kurz vor der ungarisch-serbischen Grenze sitzt ein Mann am Lagerfeuer. Er ist einer<br />
von vielen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben aus Syrien über die Türkei, Griechenland und Mazedonien<br />
hierhergekommen sind. Er hat seine Heimat verlassen, um in Europa eine neue zu finden. Seine<br />
Geschichte und eine Reihe anderer Schicksale bringt der Regie-Altmeister Želimir Žilnik in diesem Dokumentarfilm<br />
scheinbar nüchtern und neutral auf die Leinwand. Unabhängig davon, ob die Menschen aus<br />
Syrien, Afghanistan oder Eritrea kommen, sie alle haben einen langen, mühsamen und gefährlichen Weg<br />
hinter und vielleicht noch vor sich. Sie sprechen weder die Sprache der Länder, die sie auf ihrem Weg ins<br />
Ungewisse durchqueren, noch kennen sie die Schlepper, denen sie sich anvertrauen müssen. Freilich haben<br />
sie allerlei zu erzählen. In Logbook Serbistan stellen die Flüchtlinge selbst Szenen aus ihrem Leben<br />
und von ihrer Odyssee nach, was tiefe Einblicke in das Innere dieser vom Leben gebeutelten Menschen<br />
erlaubt und somit eines der brennendsten Themen der Gegenwart künstlerisch außergewöhnlich behandelt.<br />
Zwischen den Polen einer „Festung Europa“ und einem Europa der Menschenrechte gelingt es<br />
Žilnik dabei, den meist abstrakten Flüchtlingszahlen aus den Medien ein menschliches Gesicht zu geben.<br />
No man’s land just before the Hungarian-Serbian border: a man sits at a campfire. He is one of many<br />
refugees who – hoping for a better life – embarked on a journey by foot from Syria via Turkey, Greece<br />
and Macedonia to Serbia. He left his homeland to find a new one in Europe. With his docu mentary,<br />
established director Želimir Žilnik brings to the screen not only the story of just one man, but many<br />
similar fates of refugees in a seemingly neutral and sober way. Irrespective of whether they started out<br />
from Syria, Afghanistan or Eritrea, they all have undergone a long, hard and dangerous journey that may<br />
not have come to an end yet. Neither do they speak the languages of the countries they have to cross<br />
on their way into the unknown, nor do they know the names of the smugglers they have to rely on. It is<br />
nothing but natural that these people have all kinds of stories to tell. In Logbook Serbistan, refugees themselves<br />
reconstruct scenes from their lives and odysseys, allowing a deeper insight into the inner worlds<br />
of those people who have been beaten by life. Thus, the film focuses on one of the hottest issues of our<br />
time in an extraordinary artistic way. Between the extremes of the “fortress Europe” and a Europe of human<br />
rights, Žilnik manages to give a human face to the abstract number of refugees reported by the media.<br />
Regie und Drehbuch Želimir Žilnik<br />
Kamera Miodrag Milošević, Orfeas Skutelis<br />
Schnitt Vuk Vukmirović<br />
Ton Filip Vlatković<br />
Musik Meho Puzić, Gabriella Benak, Milan Nenin<br />
Produzent Sarita Matijević<br />
Produktion Playground produkcija<br />
Vertrieb/Kontakt Playground produkcija<br />
Biografie Želimir Žilnik<br />
Želimir Žilnik wurde 1942 in Nis geboren. Er gilt als<br />
einer der wichtigsten Vertreter des europäischen<br />
Kinos. Der serbische Regisseur und kritische Intellektuelle<br />
hat sich seit den späten 1960er Jahren<br />
mit sozialkritischen Spiel- und Dokumentarfilmen<br />
einen Namen gemacht. Bereits in jungen Jahren<br />
hat er mit seinem ersten Langfilm Early Works einen<br />
Goldenen Bären gewonnen. Er gilt als einer der<br />
Protagonisten des jugoslawischen Novi <strong>Film</strong>s und<br />
als einer der Begründer des Genres Doku drama.<br />
Žilnik hat ein Werk geschaffen, das die jeweilige<br />
Gesellschaft und ihre politischen, kulturellen und<br />
wirtschaftlichen Bedingungen genau und kritisch<br />
reflektiert, zuletzt eben die neuen Grenzziehungen<br />
sowie die Migrationsbewegungen und Abschottungstendenzen<br />
der Europäischen Union, unter<br />
anderem mit seinem brandaktuellen <strong>Film</strong> Logbook<br />
Serbistan.<br />
<strong>Film</strong>ografie Želimir Žilnik (Auswahl)<br />
<strong>2015</strong> Logbook Serbistan<br />
2014 Our Man in Gabon<br />
2013 Pirika on <strong>Film</strong><br />
1995 Marble Ass<br />
1969 Early Works