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116 Antikriegsfilm-Retrospektive<br />
Spielfilm. UdSSR 1985<br />
Sprache Russisch, Weißrussisch, Deutsch<br />
mit engl. UT<br />
Länge 146 min.<br />
Format DVD<br />
Farbe<br />
Regie Elem Klimov<br />
Drehbuch Ales Adamovich, Elem Klimov<br />
Kamera Aleksei Rodionov<br />
Schnitt Valeriya Belova<br />
Musik Oleg Yanchenko<br />
Kostüm Eleonora Semyonova<br />
Darsteller<br />
Fljora Gaishun Alexei Krawtschenko<br />
Glasha Olga Mironova<br />
Kosach Liubomiras Laucevičius<br />
Produktion Mosfilm<br />
Vertrieb/Kontakt Mosfilm<br />
Biografie Elem Klimov<br />
Der Regisseur und Drehbuchautor Elem Klimov<br />
wurde 1933 in Stalingrad geboren. Bevor er <strong>Film</strong>regie<br />
zu studieren begann, machte er ein Diplom<br />
als Flugingenieur in Moskau. Sein Abschlussfilm<br />
Welcome, or No Trespassing wurde in der Sowjetunion<br />
kurzfristig verboten, dann aber bald zum<br />
Publikumserfolg. Neben Come and See, der 1985<br />
am Internationalen <strong>Film</strong>festival in Moskau mit dem<br />
Hauptpreis und dem FIPRESCI-Preis ausge zeichnet<br />
wurde, sorgte er auch mit Agony für internationales<br />
Aufsehen. Klimov war mit Larisa Shepitko<br />
ver heiratet, die ebenfalls als <strong>Film</strong>regisseurin und<br />
Drehbuchautorin Berühmtheit erlangte. Er starb<br />
2003 in Moskau.<br />
<strong>Film</strong>ografie Elem Klimov (Auswahl)<br />
1985 Come and See<br />
1983 Farewell<br />
1965 Adventures of a Dentist<br />
1964 Welcome, or No Trespassing<br />
COME AND SEE<br />
Idi i smotri<br />
Der Nazi-Terror in Weißrussland erreicht<br />
1943 seinen Höhepunkt. Der junge Fljora<br />
schließt sich den Partisanen an. Aber aus<br />
dem Traum vom großen Abenteuer wird<br />
schnell eine schier nicht endende Odyssee<br />
direkt zu den tiefsten Abgründen der<br />
menschlichen Existenz. Als der Bursche<br />
eines Tages auf den elterlichen Bauernhof<br />
zurückkehrt, erfährt er, dass die SS<br />
seine Mutter und seine Schwestern ermordet<br />
hat. Später muss er miterleben,<br />
wie die Bewohner eines ganzen Dorfes<br />
bei lebendigem Leibe verbrannt werden.<br />
Bilder von Leichenbergen wechseln sich<br />
ab mit ohrenbetäubenden Bombenexplosionen<br />
und stehen für Eindrücke,<br />
die man allesamt auch als Zuschauer im<br />
Kinosessel nicht mehr aus dem Kopf bekommt.<br />
Als sich eines Tages das Schicksal<br />
wendet, bleibt die Erlösung trotzdem aus.<br />
Selbst Musik von Mozart hilft nicht mehr.<br />
Das auf Tatsachen basierende und trotz<br />
seiner unglaublich realistisch dargestellten<br />
Brutalität auch durchaus surreal-ästhetische<br />
hochgelobte Meisterwerk des Russen<br />
Elem Klimov, ist einer der besten, wenn<br />
nicht der beste Antikriegsfilm aller Zeiten.<br />
Er verstört und bringt einen zum Nachdenken.<br />
Aber er ist mit Sicherheit nichts für<br />
schwache Nerven. Beim amerikanischen<br />
Kritiker Roger Ebert las sich dies folgendermaßen:<br />
„Bei Come and See beneiden am<br />
Ende die Lebenden die Toten. Es ist einer der<br />
erschütterndsten Spielfilme aller Zeiten”.<br />
In 1943, the Nazi terror has reached its<br />
peak in Belarus. A teenage boy called<br />
Fljora joins the partisans. However, his<br />
dreams of great adventure quickly turn<br />
into a never-ending odyssey directly<br />
towards the deepest abyss of human<br />
existence. When the boy returns to his<br />
parents' farm one day, he learns that<br />
his mother and sisters were murdered<br />
by the SS. Later on he has to watch the<br />
inhabitants of an entire village being<br />
burnt to death. Images of piles of corpses<br />
are followed by ear-deafening bomb<br />
explosions – even the audience watching<br />
from their chairs won't be able to get<br />
these impressions out of their heads.<br />
Although finally things change for the<br />
better, redemption fails to materialise. Not<br />
even Mozart’s music can help. Despite the<br />
incredibly realistic brutality it depicts, this<br />
fact-based masterpiece created by Russian<br />
director Elem Klimov is considered<br />
one of the best (if not the best) anti-war<br />
films of all times and was critically acclaimed<br />
also in terms of surrealist aesthetics.<br />
It is disturbing as well as thought-provoking<br />
and definitely not for the faint-hearted.<br />
In the words of highly renowned<br />
American film critic Roger Ebert: “This<br />
1985 film from Russia is one of the most<br />
devastating films ever about anything,<br />
and in it, the survivors must envy the dead.”