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Dokumentarfilm-Wettbewerb 91<br />
Dokumentarfilm. Deutschland | Polen 2014<br />
Sprache Polnisch, Romani mit engl. UT<br />
Länge 80 min.<br />
Format DCP<br />
Farbe<br />
THE QUEEN OF SILENCE<br />
Królowa ciszy<br />
Große Armut, eine hohe Polizeipräsenz sowie Ausgrenzung und Missgunst prägen den Alltag in einer<br />
illegal errichteten Roma-Siedlung in Polen. Hier wohnt auch die 10-jährige Denisa mit ihrer Familie. Doch<br />
nicht nur die außergewöhnlich tristen äußeren Lebensverhältnisse machen dem Mädchen zu schaffen.<br />
Als Kleinkind hat sie ihr Gehör verloren und daher auch nie gelernt zu sprechen. Zwar kann sie sich mittels<br />
Lauten und Gestik einigermaßen verständlich machen, doch ihr Innerstes kann sie erst offenbaren,<br />
als sie eines Tages im Müll eine Bollywood-DVD findet und sich fortan von deren rhythmischen Klängen<br />
zu eigenen Choreographien inspirieren lässt. Als letztendlich ihr größter Traum in Erfüllung geht und<br />
sie durch die Hilfe eines Arztes plötzlich wieder hören kann, hat das freilich nicht nur positive Auswirkungen.<br />
Die Regisseurin Agnieszka Zwiefka hat mit The Queen of Silence einen gleichermaßen ergreifenden,<br />
unter haltsamen wie poetischen Dokumentarfilm geschaffen, der Denkanstöße gibt und eindrucksvoll<br />
vermittelt, dass die Diskriminierung von Roma in Europa noch nicht der Vergangenheit angehört.<br />
Das Nebeneinander von gekonnt inszenierten Tanzszenen im Bollywood-Stil, die für Denisas Flucht aus<br />
dem harten Alltag stehen, und Aufnahmen ebendieser düsteren Realität machen den <strong>Film</strong> einzigartig.<br />
Regie und Drehbuch Agnieszka Zwiefka<br />
Kamera Aleksander Duraj, Armand Urbaniak<br />
Schnitt Thomas Ernst, Hansjörg Weißbrich<br />
Musik Jessica de Rooij, CocoRosie,<br />
Dani Printul Banatului<br />
Ton Artur Kuczkowski<br />
Produzenten Heino Deckert, Iris Pakulla,<br />
Agnieszka Zwiefka<br />
Produktion Ma.ja.de. <strong>Film</strong>produktion<br />
Vertrieb/Kontakt Deckert Distribution<br />
Biografie Agnieszka Zwiefka<br />
Agnieszka Zwiefka wurde 1978 in Polen geboren<br />
und arbeitet als Regisseurin und Produzentin. 2007<br />
promovierte sie an der Universität von Wrocław,<br />
wo sie mittlerweile TV-Journalismus und <strong>Film</strong> unterrichtet.<br />
Seit über zwölf Jahren kooperiert sie mit<br />
TV Polen und ist Autorin verschiedener, mit Preisen<br />
ausgezeichneter TV-Programme und Kurzdokumentationen.<br />
Im Jahr 2010 begann sie auch eine<br />
Laufbahn als Produzentin und gründet die <strong>Film</strong>produktionsfirma<br />
Chilli Productions. The Queen of<br />
Silence ist Agnieszka Zwiefkas Langfilmdebüt.<br />
<strong>Film</strong>ografie Agnieszka Zwiefka<br />
<strong>2015</strong> The Queen of Silence<br />
2013 Albert Cinema<br />
Extreme poverty, isolation, resentment and the constant presence of the police, are characteristic of<br />
everyday life in an illegally-established settlement of the Roma people in Poland. This is where 10-year-old<br />
Denisa lives with her family. Yet the sordid living conditions are not the only trouble the girl faces. As a<br />
little child, she lost her sense of hearing and therefore never learned to speak. Although she can to some<br />
degree express herself by means of sounds and gestures, it is only when she one day finds a Bollywood<br />
DVD in the rubbish that she, taken by the rhythmic beats, learns to develop a choreography to show her<br />
innermost feelings. When eventually her biggest dream comes true and she suddenly recovers her sense<br />
of hearing with the aid of a doctor, this does not have only positive consequences. With The Queen of<br />
Silence, director Agnieszka Zwiefka has created a documentary that is equally poignant, entertaining and<br />
poetic, provokes thoughts and impressively shows that the discrimination of the Roma people in Europe<br />
is still not a thing of the past. Masterfully performed Bollywood dance scenes, which represent Denisa’s<br />
escape from tough, everyday life, and shots that show precisely this grim reality make the film unique.