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Katalog LET'S CEE Film Festival 2015

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Dokumentarfilm-Wettbewerb 95<br />

Dokumentarfilm. Rumänien | Deutschland 2014<br />

Sprache Rumänisch, Englisch, Deutsch mit engl. UT<br />

Länge 90 min.<br />

Format DCP<br />

Farbe<br />

TRADING GERMANS<br />

Pașaport de Germania<br />

In den 1960ern lebten noch rund 350.000 Deutsche in Rumänien, die meisten davon in Siebenbürgen. Unter<br />

dem kommunistischen Regime von Nicolae Ceaușescu hatten viele von ihnen mit Diskriminierung und<br />

drohender Armut zu kämpfen. Wenig verwunderlich, dass diese von einem Leben in der Bundes republik<br />

Deutschland träumten. Die Regierungen der beiden Länder schlossen daraufhin ein Auswanderungsabkommen<br />

ab, von dem die Öffentlichkeit freilich nichts erfahren sollte. Denn in Wirklichkeit tat der Diktator<br />

nichts anderes, als im Verlauf von über 20 Jahren eine Viertelmillion Menschen gegen Milliardenbeträge<br />

an die BRD zu verkaufen. Es handelte sich um einen modernen, im größten Stil aufgezogenen Menschenhandel.<br />

Trading Germans erzählt, wie der Deal zustande kam, wie er umgesetzt wurde und mit welchen<br />

Auswirk ungen und Schikanen die Betroffenen zu kämpfen hatten. Aufwändig recherchierte Archivbilder<br />

werden Interviews mit Auswanderern, Politikern und Beamten gegenüber gestellt. Der Anwalt Heinz Günther<br />

Hüsch ist einer dieser befragten Zeitzeugen. Er leitete die Verhandlungen auf deutscher Seite und gewährt<br />

hier erstmals Einblick in seine Akten. Die deutsch-rumänische Koproduktion ist ein Beitrag zur Aufarbeitung<br />

dieses Teils der Geschichte und zugleich ein Appell, sich weiterhin mit dem Thema auseinanderzusetzen.<br />

In the 1960s, about 350,000 Germans were still living in Romania, most of them in Transylvania. Under the<br />

communist regime of Nicolae Ceaușescu, many of them were faced with discrimination and imminent<br />

poverty. It does not come as a surprise that they were dreaming of a life in the Federal Republic of Germany.<br />

Consequently, the governments of both countries concluded an emigration treaty – obviously, however, the<br />

public was not meant to be informed about it. For in reality, all the dictator did was to sell 250,000 people to<br />

the FRG for amounts of several billions over a period of 20 years. It was a modern case of human trafficking on<br />

a grand scale. Trading Germans tells the story of the deal, how it was implemented and which consequences<br />

and harassments the people concerned had to face. Extensively researched archive material is contrasted<br />

with interviews with emigrants as well as with politicians and civil servants. Attorney-at-law Heinz Günther<br />

Hüsch is one of the contemporary witnesses questioned. He managed the negotiations on the German side<br />

and provides some insight into his files for the first time ever. The German-Romanian coproduction is a contribution<br />

to a reappraisal of this part of history and at the same time a plea to continue to face up to this topic.<br />

Regie und Drehbuch Răzvan Georgescu<br />

Kamera Alexandru Solomon<br />

Schnitt Wolfgang Lehmann, Cătălin Cristuțiu<br />

Musik Anatol Ştefăneţ, Richard Oschanitzky,<br />

Remus Georgescu<br />

Ton Marius Obretin, Alexandru Dumitru, Marius<br />

Leftarache, Florin Tăbăcaru, Marin Cazacu<br />

Produzenten Alexandru Solomon, Ada Solomon,<br />

Răzvan Georgescu, Florian Hartung<br />

Produktion Februar <strong>Film</strong>, HBO Europe Original<br />

Programming, HI <strong>Film</strong> Productions<br />

Vertrieb/Kontakt Februar <strong>Film</strong>, HI Productions<br />

Biografie Răzvan Georgescu<br />

Răzvan Georgescu wurde 1965 in Rumänien, geboren<br />

und besuchte ein deutsches Gymnasium. Nach dem<br />

Studium der Philologie, mit einem Diplom in <strong>Film</strong>semiotik,<br />

an der Universität Bukarest übersiedelte Georgescu<br />

1990 nach Deutschland, wo er einige Jahre als<br />

Cutter und Regisseur für das Fernsehen tätig war. Seit<br />

1996 arbeitet Georgescu als selbständiger Dokumentarfilmautor<br />

und Kulturjournalist für ARTE, ZDF, BBC und<br />

TVR, das öffentlich-rechtliche Fernsehen Rumäniens.<br />

Nachdem bei ihm ein Gehirntumor diagnostiziert wurde,<br />

widmete er sich 2008 in Testimony dem Umgang mit<br />

Krankheit und Tod und gewann den Prix Europa 2008<br />

für den besten TV-Dokumentarfilm.<br />

<strong>Film</strong>ografie Răzvan Georgescu (Auswahl)<br />

2014 Trading Germans<br />

2008 Testimony<br />

2005 Children of the Decree

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