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25-The Retrospective 121<br />
FINE DEAD GIRLS<br />
Fine mrtve djevojke<br />
Iva und Marija, ein lesbisches Paar, ziehen<br />
gemeinsam in eine Wohnung in einem<br />
Zagreber Arbeiterviertel. Sie werden<br />
freundlich aufgenommen, das Mehrfamilienhaus<br />
scheint ihnen eine ruhige<br />
und sichere Umgebung zu sein. Aber<br />
schon bald zeigt sich, wie sehr sie sich<br />
mit ihrer Einschätzung geirrt haben. Die<br />
Vermieterin Olga erweist sich als neugierige<br />
Tyrannin, ein Ex-Soldat verprügelt<br />
regelmäßig seine Frau, ein Gynäkologe<br />
nimmt in einer der Wohnungen illegale<br />
Abtreibungen vor. Und dann gibt es da<br />
noch die Prostituierte Lidija, die von Marijas<br />
konservativ-religiösem Vater dafür<br />
bezahlt wird, seine Tochter zu verführen<br />
und so deren Beziehung zu zerstören,<br />
einen Witwer, der sich nicht vom mumifizierten<br />
Leichnam seiner verstorbenen<br />
Frau trennen kann, faschistische und gewalttätige<br />
Skinheads sowie Daniel, Olgas<br />
Sohn, der sich trotz seiner Homophobie<br />
in Iva verschaut. Als die ihn schroff zurückweist<br />
und Olga herausfindet, dass<br />
Iva und Marija ein Paar sind, gerät die<br />
Situation schließlich außer Kontrolle. Vergewaltigung,<br />
Kidnapping und Mord inklusive.<br />
Die rasante und im Stil des <strong>Film</strong><br />
Noir gedrehte kroatische Produktion, ein<br />
provokantes Plädoyer gegen kleinbürgerliche<br />
Intoleranz, besticht trotz ihrer brutalen<br />
Schonungslosigkeit strecken weise<br />
durchaus mit tiefschwarzem Humor.<br />
Together, Iva and Marija, a lesbian<br />
couple, move into an apartment in a<br />
working-class neighbourhood in Zagreb.<br />
They receive a warm welcome and are<br />
glad that the apartment building seems<br />
to be a quiet and safe environment.<br />
Very soon, however, it becomes clear<br />
that they have misjudged the situation<br />
completely. Their landlady, Olga, turns<br />
out to be a nosey tyrant, a former soldier<br />
regularly beats up his wife, and a gynaecologist<br />
performs illegal abortions in<br />
one of the apartments. And then there is<br />
Lidija, a prostitute paid by Marija's conservative<br />
and religious father to seduce<br />
his daughter and destroy her relationship<br />
with Iva; there is also a widower unable<br />
to part with the mummified corpse of<br />
his deceased wife, some fascist skinheads<br />
and Daniel, Olga's son who falls in love<br />
with Iva despite his homophobia. When<br />
Iva turns him down harshly and Olga finds<br />
out that Iva and Marija are a couple, the<br />
situation spirals completely out of control,<br />
involving rape, kidnapping and murder.<br />
This fast-paced Croatian production shot<br />
in the film-noir style is a provocative<br />
plea against narrow-minded intolerance,<br />
captivating its audience with a morbid<br />
sense of humour despite its ruthlessness.<br />
Spielfilm. Kroatien 2002<br />
Sprache Kroatisch mit engl. UT<br />
Länge 77 min.<br />
Format 35 mm<br />
Farbe<br />
Regie Dalibor Matanić<br />
Drehbuch Dalibor Matanić, Mate Matišić<br />
Kamera Branko Linta<br />
Schnitt Tomislav Pavlić<br />
Musik Jura Ferina, Pavle Miholjević<br />
Ton Dubravka Premar, Gordan Fučkar<br />
Kostüm Vesna Pleše<br />
Produzent Jozo Patljak<br />
Darsteller<br />
Iva Olga Pakalović<br />
Marija Nina Violić<br />
Daniel Krešimir Mikić<br />
Olga Inge Appelt<br />
Blaž Ivica Vidović<br />
Produktion Alka film<br />
Vertrieb/Kontakt Alka film,<br />
Croatian Audiovisual Centre<br />
Biografie Dalibor Matanić<br />
Dalibor Matanić wurde 1975 in Zagreb geboren,<br />
wo er auch <strong>Film</strong>- und Fernsehregie studierte. The<br />
Cashier Wants to Go to the Seaside wurde Jahr 2000<br />
beim <strong>Film</strong>festival in Cottbus als bester Debütfilm<br />
ausgezeichnet. Fine Dead Girls verhalf Matanić zwei<br />
Jahre später zum Durchbruch und wurde bei den<br />
<strong>Film</strong>festspielen in Genf, Pula und Sotschi mehrfach<br />
ausgezeichnet. Danach drehte er sechs weitere<br />
Spielfilme und mehrere Kurzfilme. Matanić‘ Kurzfilm<br />
The Party hatte seine Premiere bei den Internationalen<br />
<strong>Film</strong>festspielen von Cannes, wurde bei<br />
rund 80 <strong>Festival</strong>s gezeigt und hat 19 Preise gewonnen.<br />
Auch sein neuestes Werk The High Sun war in<br />
Cannes zu sehen und gewann den Jurypreis der<br />
Sektion Un Certain Regard.<br />
<strong>Film</strong>ografie Dalibor Matanić (Auswahl)<br />
<strong>2015</strong> The High Sun<br />
2011 Daddy<br />
2010 Mother of Asphalt<br />
2009 The Party<br />
2002 Fine Dead Girls<br />
2000 Cashier Wants to Go to the Seaside