Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

Diskussion 93
unmittelbar postoperativ zu bewirken. Bezogen auf die einzelnen
Harnableitungen innerhalb der unterschiedlichen Patientengruppen ergaben
sich keine signifikanten Unterschiede. Auffällig jedoch war der Vergleich der
durchschnittlichen Kreatininveränderung zwischen beiden Patientengruppen.
Während das Kreatinin bei Patienten mit gutem Gesundheitsstatus insgesamt
leicht anstieg, fiel es bei Patienten mit schlechtem Gesundheitsstatus, obwohl
diese präoperativ höhere Kreatininwerte zeigten. Dieser Effekt kann dadurch
erklärt werden, dass Patienten mit gutem Gesundheitsstatus vor allem eine
Neoblase erhielten, die zu einer erhöhten Nierenbelastung führt, und Patienten
mit schlechtem Gesundheitsstatus und präoperativ erhöhten Kreatininwerten
prinzipiell eher mit einer inkontinenten, weniger nierenbelastenden
Harnableitung versorgt wurden. Außerdem kann bei Patienten die einen
Conduit erhielten, eine präoperativ vorliegende Obstruktion mit erhöhtem
Kreatinin postoperativ deobstruieren und somit zu einem Abfall des Kreatinins
führen. Jedoch kann dies nur begrenzt zur Argumentation des perioperativen
Kreatininanstiegs verwendet werden, da hier der Harn primär direkt von den
Nieren abgeleitet wird. Somit wird nur ein geringer Teil an Urin über die
Neoblase ausgeschieden und die Resorption durch das Darmepithel fällt nur
gering aus. In einer Studie von Mansson et al. mit Patienten, die eine orthotope
Harnableitung oder eine kontinente, kutane Harnableitung erhielten, stieg das
Serum-Kreatinin über den normalen Level (