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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Einleitung 11<br />

Für die Bildung eines Ersatzreservoirs für den Urin und die Urinableitung sind<br />

unterschiedliche Methoden entwickelt worden. Generell unterscheidet man<br />

inkontinente von kontinenten Harnableitungen. Sind die Voraussetzungen für<br />

eine orthotope Harnableitung <strong>nach</strong> Zystektomie nicht gegeben, muss <strong>der</strong> Harn<br />

direkt zur Haut abgeleitet werden und wird dort über einen Klebebeutel<br />

aufgefangen. Die hierbei angewandten Verfahren sind die Nephrostomie, die<br />

Ureterokutaneostomie, das Kolon-Conduit und das am häufigsten verwendete<br />

Ileum-Conduit.<br />

Nach Möglichkeit werden kontinente Ableitungssysteme angestrebt (Burkhard<br />

et al. 2006). Als erste Wahl <strong>der</strong> kontinenten Harnableitung wird heute die Ileum-<br />

Neoblase angesehen (Nagele et al. 2005; Hobisch et al. 2001), für <strong>der</strong>en<br />

Konstruktion verschiedene Techniken existieren. Weitere kontinente<br />

Ableitungsformen sind <strong>der</strong> MAINZ-Pouch I, die Ureterosigmoideostomie, auch<br />

MAINZ-Pouch II genannt, und <strong>der</strong> Indiana-Pouch.<br />

Je <strong>nach</strong> angewandter Technik <strong>der</strong> Neoblasenkonstruktion ist mit<br />

unterschiedlichen postoperativen Funktionseinschränkungen zu rechnen. Lange<br />

war <strong>der</strong> orthotope Blasenersatz wegen <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Radikalität bei<br />

tumorbedingter Zystektomie nur männlichen Patienten vorbehalten. In jüngster<br />

Zeit aber haben sich neue operative Verfahren etabliert, die auch bei weiblichen<br />

Patienten durch den Erhalt <strong>der</strong> Urethra eine orthotope Harnableitung möglich<br />

machen und dabei das onkologische Outcome nicht reduzieren (Stenzl und<br />

Holtl 2003; Nagele et al. 2007).<br />

Allerdings treten <strong>nach</strong> einer Zystektomie und <strong>der</strong> anschließenden Harnableitung<br />

Funktions- und <strong>Lebensqualität</strong>seinschränkungen auf. Durch die Entfernung<br />

autonomer Nerven während <strong>der</strong> Zystektomie kann es zu Auswirkungen auf die<br />

Potenz und die Kohabitationsfähigkeit (Stenzl und Holtl 2003) <strong>sowie</strong> zur<br />

Beeinflussung <strong>der</strong> Kontinenz kommen (Kessler et al. 2005). Störungen <strong>der</strong><br />

Darmmotilität und Resorptionsstörungen, in Form von Diarrhoen und<br />

Mangelerscheinungen (Zippe et al. 2004), ebenso wie die notwendige

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