Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

Einleitung 29
Einschränkung in ihrem täglichen Leben und 87% gaben an, sich nicht krank zu
fühlen (Hobisch et al. 2000). Die Rehabilitation ist kürzer und die Kontinenz
verbessert sich stetig innerhalb der ersten 6-12 Monate nach der Operation
(Gerharz et al. 2005c), so dass 85-90% der Patienten eine gute bis exzellente
Kontinenz tagsüber in Fragebögen angeben können (Hautmann 2003).
Die nächtliche Kontinenz wird meist erst später erreicht (Gerharz et al. 2005c)
und 27-50% der Patienten bleiben innerhalb des ersten Jahres nach der
Operation nachts inkontinent (Ghoneim et al. 1992; El Bahnasawy et al. 2000).
Ursächlich hierfür sind vor allem nicht unterdrückbare Kontraktionen der
Neoblase und ein höheres Restharnvolumen nach der Miktion (Shaaban 2003).
Mit der Verwendung eines Weckers, der zu einer mehrmaligen gezielten
nächtlichen Blasenentleerung führt, kann die nächtliche Enuresis vermindert
und damit die nächtliche Kontinenzrate verbessert werden (Steers 2000).
Trotzdem fühlen sich 74,6% der Patienten mit ihrer Neoblase vollkommen
sicher und würden es in 97% der Fälle auch ihrem besten Freund empfehlen
(Hobisch et al. 2000).
Ein orthotoper Blasenersatz führt somit neben funktionellen Vorteilen, wie z.B.
dem Erhalt der Kontinenz, auch zu psychologischen Vorteilen. Solange keine
bessere Lösung für die Harnableitung entwickelt wird, wird die orthotope
Neoblase als die bisher beste Option für Patienten nach Zystektomie gesehen
(Hautmann 2003).
1.3.2 Lebensqualität nach Konstruktion eines Conduits
Die Anlage eines Ileum-Conduits wird weiterhin als adäquate
Harnableitungsform angesehen, da die Komplikationsrate relativ gering ist und
gute Ergebnisse in Fragen der Lebensqualität erzielt werden (Onishi et al.
2006). Patienten mit einem Conduit sollen eine vergleichbare Lebensqualität
haben wie Patienten, die eine kontinente Harnableitung erhalten haben (Hara et
al. 2002). Gerharz et al. erklären, dass es keine Arbeiten gibt, die signifikante