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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Diskussion 104<br />

wie die persönliche Anspruchshaltung <strong>sowie</strong> <strong>der</strong> Sozial- und Bildungsstatus die<br />

Einschätzung <strong>der</strong> <strong>Lebensqualität</strong> zu beeinflussen.<br />

Burkhard et al. postulierten 2006, dass sich die Patientenzufriedenheit und ihre<br />

<strong>Lebensqualität</strong> mit den verschiedenen kontinenten Harnableitungsformen<br />

vergleichen lassen und beide besser ausfallen, wenn sie mit einem Stoma<br />

verglichen werden (Burkhard et al. 2006). Infolge sorgfältiger<br />

Patientenaufklärung und –selektion <strong>sowie</strong> diverser Copingstrategien können<br />

aber auch Patienten mit Ileum-Conduit eine hohe <strong>Lebensqualität</strong> halten<br />

(Gerharz et al. 2005c). In <strong>der</strong> durchgeführten Studie erhielten vor allem<br />

Patienten, die <strong>der</strong> Gruppe „bad“ zugeordnet werden konnten, eine inkontinente<br />

Harnableitung. Trotz des schlechteren Gesundheitsstatus gaben die Patienten<br />

eine vergleichbare <strong>Lebensqualität</strong> an. Innerhalb <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Harnableitungen war die subjektive <strong>Lebensqualität</strong> nicht verschieden. Auch hier<br />

konnten Conduit-Patienten <strong>der</strong> „bad“-Gruppe wie<strong>der</strong> eine höhere <strong>Lebensqualität</strong><br />

angeben als Conduit-Patienten <strong>der</strong> „good“-Gruppe. Dies zeigt, dass Patienten,<br />

die trotz schlechterem Gesundheitsstatus, zystektomiert wurden zum Teil ein<br />

besseres bzw. vergleichbares postoperatives Outcome auch im Bezug auf die<br />

<strong>Lebensqualität</strong> aufweisen konnten als Patienten <strong>der</strong> Gruppe „good“. Patienten<br />

mit gutem Gesundheitsstatus scheinen höhere o<strong>der</strong> kritischere Ansprüche an<br />

ihre Harnableitung zu haben, so dass deshalb die <strong>Lebensqualität</strong> bei gutem<br />

Gesundheitsstatus und Anlage eines Ileum-Conduits schlechter bewertet wird<br />

als bei einer kontinenten Harnableitung. Solcherart postulierte höhere<br />

Ansprüche könnten auch die vergleichsweise geringe Zufriedenheit mit<br />

Neoblasen <strong>nach</strong> dem Tübinger Modell erklären, <strong>der</strong>en Kontinenzraten nur<br />

leicht, aber insignifikant denen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Neoblasen unterlegen waren.<br />

Insgesamt konnten die Patienten <strong>nach</strong> Zystektomie unabhängig von <strong>der</strong><br />

Harnableitung ihre globale <strong>Lebensqualität</strong> (QL 2) mit 65,5 von 100 Punkten<br />

einstufen. Im Vergleich zu Hobisch et al., die ein ähnliches Design und<br />

denselben Fragebogen verwendeten, lag die globale <strong>Lebensqualität</strong> mit 72,5<br />

Punkten über <strong>der</strong> im Kollektiv erreichten Punktzahl (Hobisch et al. 2000). Dort

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