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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Diskussion 90<br />

al. 2001; Rogers und Scardino 1995) wurden in <strong>der</strong> vorliegenden Studie<br />

allerdings nicht wesentlich mehr Transfusionen benötigt. Zusätzlich muss auch<br />

<strong>der</strong> Ausgangs-Hämoglobin-Wert berücksichtigt werden, denn wenn die<br />

Patienten bereits präoperativ einen geringen Hämoglobinwert aufweisen, wird<br />

er postoperativ noch deutlich geringer sein. Da Patienten, die in <strong>der</strong><br />

vorliegenden Studie einen Ileum-Conduit erhielten, oftmals einen schlechteren<br />

Gesundheitszustand aufgrund des Tumorstadiums bzw. <strong>der</strong> ASA-Einteilung und<br />

somit evtl. auch einen geringeren Ausgangshämoglobin hatten als die<br />

Patienten, die eine Neoblase erhielten und einen besseren Gesundheitsstatus<br />

zeigten, kann bereits schon bei verhältnismäßig geringem Blutverlust die<br />

Indikation zur Gabe von Erythrozytenkonzentraten gegeben sein. Dies kann die<br />

höhere Transfusionsrate bei Konstruktion eines Ileum-Conduits erklären. Da <strong>der</strong><br />

Hämoglobinwert die Konzentration des Hämoglobins im Blut darstellt, kann<br />

auch das Ausmaß <strong>der</strong> intraoperativen Flüssigkeitszufuhr zu geringeren Hb-<br />

Werten führen. Im vorliegenden Kollektiv wurde Patienten intraoperativ im<br />

Schnitt 4600 ml Volumen infundiert, was durch die additive Verwendung von<br />

Kolloiden zu zusätzlichen „Verdünnungseffekten“ des Blutes führt. Angaben in<br />

<strong>der</strong> Literatur bzw. Richtlinien zum Management <strong>der</strong> intraoperativen<br />

Flüssigkeitssubstitution bei radikaler Zystektomie und Harnableitungsverfahren<br />

existieren zum heutigen Zeitpunkt noch nicht.<br />

Entgegen <strong>der</strong> Annahme zeigten interessanterweise die Patienten <strong>der</strong> Gruppe<br />

„bad“ in allen Harnableitungen einen geringeren Hb-Abfall verglichen mit den<br />

Patienten <strong>der</strong> Gruppe „good“. Dies kann mit einer zurückhalten<strong>der</strong>en<br />

Verwendung von Kolloidlösungen bei älteren Patienten aufgrund <strong>der</strong> kardialen<br />

Situation erklärt werden, so dass hierbei weniger „Verdünnungseffekte“<br />

entstehen. Außerdem können <strong>der</strong> geringere Gesamtblutverlust und <strong>der</strong><br />

dennoch gleiche Transfusionsdurchschnitt von 2,1 Transfusionen diese<br />

Erscheinung erklären. Zusätzlich können die eingeschränkte<br />

Lymphadenektomie aufgrund <strong>der</strong> in den meisten Fällen vorliegenden<br />

Palliativsituation <strong>sowie</strong> die Verwendung einer an<strong>der</strong>en Zystektomie-Technik als<br />

Gründe angeführt werden. Auch hier spielt die Erfahrung des Operateurs eine

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