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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Diskussion 102<br />

würden, gaben auch diese Patienten ihren Gesundheitszustand als mittelmäßig<br />

an. Dabei konnte eine signifikant bessere Einschätzung des Gesundheitsstatus<br />

in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Patienten mit einer Neoblase <strong>nach</strong> Hautmann o<strong>der</strong> Stu<strong>der</strong> im<br />

Vergleich zu <strong>der</strong> Patientengruppe mit einer Tübinger Neoblase o<strong>der</strong> eines<br />

Ileum-Conduits festgestellt werden. Diese Tatsache ist gegensätzlich zu den<br />

erhobenen objektiven perioperativen <strong>Parameter</strong>n, da Patienten mit einer<br />

Neoblase <strong>nach</strong> Hautmann o<strong>der</strong> Stu<strong>der</strong> signifikant mehr Blut bei <strong>der</strong> Operation<br />

verloren haben und länger in <strong>der</strong> Klinik lagen als die Patienten mit einer<br />

Tübinger Neoblase.<br />

Beim Vergleich <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Patienten mit schlechterem<br />

Gesundheitsstatus (Gruppe „bad“) mit den <strong>der</strong> Patienten <strong>der</strong> Gruppe „good“ fällt<br />

auf, dass die Patienten ihren Gesundheitszustand insgesamt gleich einstufen<br />

wie die Patienten mit gutem Gesundheitsstatus. Innerhalb <strong>der</strong> einzelnen<br />

Harnableitungen war kein signifikanter Unterschied diesbezüglich zu<br />

verzeichnen. Dennoch können Patienten mit Ileum-Conduit <strong>der</strong> Gruppe „bad“<br />

ihre Gesundheit besser einstufen als Patienten mit <strong>der</strong>selben Harnableitung aus<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Patientengruppe.<br />

Erklärbar ist dieses Phänomen mit dem Begriff „response shift“. Gerade bei<br />

schwer erkrankten Patienten sind im Krankheitsverlauf häufiger<br />

Adaptationsprozesse zu beobachten, die sich auch in <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

subjektiven Bewertung des eigenen Gesundheitszustandes auswirken können<br />

(Güthlin 2004). Auch das Alter <strong>der</strong> Patienten kann einen Einflussfaktor<br />

diesbezüglich darstellen, so dass ältere Patienten weniger Ansprüche an ihre<br />

Harnableitung stellen und sich besser mit einer inkontinenten Harnableitung<br />

anpassen können als verhältnismäßig jüngere Patienten. Neben dem Alter<br />

fließen unter an<strong>der</strong>em auch die soziale Stellung und damit oft verbunden <strong>der</strong><br />

Bildungs- und Versicherungsstatus des Patienten in das Wohlbefinden des<br />

Patienten ein und beeinflussen die subjektive <strong>Lebensqualität</strong> zusätzlich.

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