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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Diskussion 110<br />

paradox und kann durch Anpassungsmechanismen erklärt werden, die<br />

Menschen befähigen auch aus negativen Erfahrungen einen produktiven Sinn<br />

zu ziehen o<strong>der</strong> durch Vergleiche mit <strong>der</strong> eigenen Vergangenheit o<strong>der</strong> mit<br />

an<strong>der</strong>en die Wertvorstellungen so zu verschieben, dass man die bestehenden<br />

Lebensereignisse gut bewältigen kann (Herschbach 2002). Daraus resultiert die<br />

Frage inwieweit es trotz hoher Gesamtzufriedenheit sowohl <strong>nach</strong> inkontinenter<br />

als auch <strong>nach</strong> kontinenter Harnableitung z.B. durch Gewöhnung, aktives<br />

Coping, Resignation und an<strong>der</strong>e Mechanismen, zu einer subjektiv überprägten<br />

und damit objektiv nicht <strong>nach</strong>vollziehbaren „Fehleinschätzung“ <strong>der</strong> erreichten<br />

postoperativen <strong>Lebensqualität</strong> kommt. Es gilt deshalb weiterhin zu klären,<br />

inwieweit auch die perioperativen Faktoren die Zufriedenheit mit <strong>der</strong><br />

entsprechenden Harnableitung und damit die <strong>Lebensqualität</strong> beeinflussen.<br />

Die indirekte Frage <strong>nach</strong> <strong>der</strong> Zufriedenheit durch die Empfehlung <strong>der</strong><br />

Harnableitung an an<strong>der</strong>e ergab ebenfalls keine signifikanten Unterschiede.<br />

Hobisch et al. hingegen konnten auch in dieser Frage einen signifikanten<br />

Unterschied zwischen den Harnableitungen feststellen. Während 97,1% ihrer<br />

Neoblasen-Patienten ihre Harnableitung weiterempfehlen würden, lag die Rate<br />

bei Patienten mit einem Ileum-Conduit bei nur 36,4% (Hobisch et al. 2000). Der<br />

von uns definierte Gesundheitsstatus scheint unabhängig von <strong>der</strong><br />

Weiterempfehlung <strong>der</strong> Harnableitung an an<strong>der</strong>e zu sein, denn sowohl Patienten<br />

mit besserem (Gruppe „good“) als auch Patienten mit schlechterem<br />

Gesundheitsstatus (Gruppe „bad“) würden in <strong>der</strong> vorliegenden Studie ihre<br />

Harnableitung gleichermaßen weiterempfehlen. Bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong><br />

Ergebnisse in Abhängigkeit <strong>der</strong> jeweiligen Harnableitung fiel auf, dass Patienten<br />

mit einem Ileum-Conduit in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> „good“-Patienten trotz höchstem<br />

Blutverlust und Transfusionsrate die Maximalpunktzahl angeben konnten und<br />

mit ihrer Harnableitung sehr zufrieden waren.<br />

Obwohl die Patienten nicht wissen, welchen Neoblasentyp sie erhalten haben<br />

und den Unterschied zwischen den einzelnen orthotopen Ersatzblasen nicht<br />

kennen und damit eine „einfach blinde“ Situation vorliegt, konnte in <strong>der</strong> Gruppe

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