Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

Einleitung 12
Blasenentleerung mittels Katheterisierung aufgrund Harnretention können die
Patientinnen und Patienten in ihrem täglichen Leben einschränken (Riddick et
al. 2004).
1.2.1 Neoblase
Nach vielfachen Veränderungen und Verbesserungen ist der orthotope
Blasenersatz, kurz „Neoblase“, mittlerweile die Harnableitung erster Wahl bei
Mann und Frau. Für die Patienten ist die Ersatzblase die natürlichste aller
Harnableitungen (Stenzl 1999), da im besten Fall Kontinenz und Darmfunktion
uneingeschränkt und in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben und sich die
körperliche Integrität nicht wesentlich verändert. Die Patientenzufriedenheit und
ihre Lebensqualität lassen sich mit den verschiedenen kontinenten
Harnableitungsformen vergleichen und fallen sogar besser aus wenn sie mit
einem Stoma verglichen werden (Burkhard et al. 2006).
Für die Konstruktion einer Neoblase ist die Verwendung gastrointestinaler
Anteile die bestmögliche Methode (Stenzl et al. 2001b). Verschiedene Autoren,
die Magensegmente verwenden, um eine Neoblase zu konstruieren,
berichteten über unterschiedliche Ergebnisse (Hauri 1996; Nguyen und Mitchell
1991; Colleselli et al. 1998; Gosling et al. 1981). Vorteile sind zum einen die
verringerte Mucus-Produktion, das saure Milieu des Urins und der Schutz vor
hyperchlorämischer Azidose. Dem gegenüber stehen die Nachteile, wie der
symptomatisch saure Urin und das damit verbundene Hämaturie-Dysurie-
Syndrom. Aus diesem Grund werden gastrische Reservoirs meist mit ilealen
Anteilen kombiniert (Austin et al. 1997; Chiang et al. 1997). Die Intention ist die
Kombination eines sezernierenden Anteils (Magen), mit einem resorbierenden
Anteil (Ileum), so dass die metabolische Azidose umgangen werden kann.
Außerdem sollen diese kombinierten Reservoire eine Alternative bei
niereninsuffizienten Patienten sein, bei denen bisher eine relative
Kontraindikation für kontinente Harnableitungen bestand (Nagele et al. 2005).
Bei grundsätzlich höheren Druckverhältnissen in der Neoblase wird eine