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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Diskussion 88<br />

tumorassoziierte Thrombinbildung führt dabei zur Freisetzung direkter o<strong>der</strong><br />

indirekter Mediatoren <strong>der</strong> Gerinnungskaskade, die somit das Hämostasesystem<br />

aktivieren (An<strong>der</strong>s et al. 1996). Zusätzlich kommt es ab einer bestimmten<br />

Tumorgröße (1-2 mm 2 ) zur Angiogenese (Folkman 1992) und damit zur<br />

Vaskularisation des Tumors. Dabei konnte eine signifikante Korrelation<br />

zwischen <strong>der</strong> Tumorausdehnung und <strong>der</strong> Gefäßanzahl in infiltrierend<br />

wachsenden Urothelkarzinomen <strong>nach</strong>gewiesen werden (Philp et al. 1996).<br />

Zum an<strong>der</strong>en können sowohl die Operationsverfahren an sich, <strong>sowie</strong> ihr Verlauf<br />

(Oesterwitz et al. 2000) als auch die Erfahrung des Operateurs bzw. des<br />

gesamten Teams zu unterschiedlichen Ergebnissen im Bezug auf den<br />

Blutverlust führen. Es gilt also die Angaben zum Blutverlust kritisch zu<br />

bewerten, da dieser durch viele Faktoren beeinflusst wird. Ein höherer<br />

Aussagewert kann allerdings durch die genaue Angabe <strong>der</strong> Einflussfaktoren<br />

<strong>sowie</strong> durch höhere Patientenanzahlen und Metastudien erzielt werden.<br />

Patienten <strong>der</strong> Gruppe „good“ verloren bei Konstruktion einer Tübinger Neoblase<br />

signifikant weniger Blut als Patienten mit einer an<strong>der</strong>en Neoblase o<strong>der</strong><br />

Patienten mit <strong>der</strong> Anlage eines Ileum-Conduits. Das angewandte<br />

Operationsverfahren scheint sich auf den Blutverlust auszuwirken. Denn trotz<br />

niedrigerem ASA-Score und Tumorstadium verloren die Patienten dieser<br />

Gruppe mit Anlage eines Ileum-Conduits fast doppelt so viel Blut wie die<br />

Patienten mit einer Tübinger Neoblase. Diesen Annahmen entgegen stellten<br />

Oesterwitz et al. (Oesterwitz et al. 2000) jedoch fest, dass <strong>der</strong> Blutverlust<br />

unabhängig von <strong>der</strong> verwendeten Harnableitung vorwiegend durch den Verlauf<br />

<strong>der</strong> Zystoprostatektomie bestimmt war.<br />

Möglicherweise hängt <strong>der</strong> geringere Blutverlust auch mit <strong>der</strong> Häufigkeit <strong>der</strong><br />

jeweils durchgeführten Operation zusammen. Während in <strong>der</strong> Gruppe „good“ im<br />

Vergleich zur Gruppe <strong>der</strong> Patienten mit fortgeschrittenerem Tumorstadium und<br />

höherer Komorbidität wesentlich weniger Ileum-Conduits angelegt wurden<br />

zeigten Patienten <strong>der</strong> Gruppe „bad“ bei Konstruktion eines Ileum-Conduits, <strong>der</strong>

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