Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

Einleitung 5
Pathologie eingeschickt und die Infiltrationstiefe sowie der Differenzierungsgrad
des Tumors bestimmt. Im Anschluss werden an verschiedenen Stellen Biopsien
aus unauffällig erscheinendem Urothel entnommen, um Präkanzerosen
auszuschließen. Die TUR bietet damit neben der therapeutischen Option für
oberflächliche Harnblasenkarzinome auch die Möglichkeit der endgültigen
Diagnosesicherung für muskelinfiltrierende Karzinome (Stenzl et al. 2008).
Das nicht muskelinvasive Blasenkarzinom hat eine 5 Jahres-Überlebensrate
von 75% und damit eine relativ gute Prognose (Kwak et al. 2004). Im
Gegensatz hierzu steht der muskelinvasive Blasenkrebs mit der Histologie pT >
1 mit einer deutlich schlechteren Prognose und in Abhängigkeit vom Stadium
einer hohen Mortalitätsrate. Die Heilungsrate ist im Fall der lokalen Erkrankung,
ohne den Nachweis der Metastasierung in regionalen Lymphknoten, bei
frühzeitiger und adäquater Therapie hoch (5 Jahres-Überlebensrate pT2 63%)
(Itoku und Stein 1992; Pagano et al. 1991). Für Patienten mit weit
fortgeschrittenem Harnblasenkarzinom wird der Stellenwert der Zystektomie
kontrovers diskutiert. Die Behandlung von Patienten mit T4-Stadium bleibt eine
klinische Herausforderung (Merseburger und Kuczyk 2007). Zum einen
scheinen konservative Therapieansätze wie Polychemotherapien
unterschiedlicher Schemata oft unzureichend, zum anderen wird für die
Zystektomie in diesem Stadium eine vergleichsweise hohe Komplikationsrate
und ungenügende klinische Effizienz diskutiert (Nagele et al. 2007; Nagele et al.
2008).
1.1.3 Operationstechnik
Die Zystektomie an der Universitätsklinik für Urologie in Tübingen beginnt mit
der pelvinen Lymphadenektomie, da hierdurch die Äste der A. iliaca interna
wesentlich einfacher von der Blase abgesetzt werden können (Stenzl et al.
2005). Andere Zentren führen die Lymphadenektomie erst im Anschluss an die
Zystektomie durch. Sowohl beim Mann als auch bei der Frau sollten die
Lymphknoten der Aa. iliacae internae und externae sowie der Fossa obturatoria