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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Diskussion 106<br />

werden. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen dabei, dass die Patienten mit<br />

gutem Gesundheitsstatus eher von einer kontinenten Harnableitung in Form<br />

einer Neoblase profitieren könnten als Patienten mit einem schlechteren<br />

Gesundheitsstatus.<br />

Die Unterlegenheit des Ileum-Conduit muss daher kritisch bewertet werden. So<br />

sind die Ergebnisse <strong>der</strong> Patienten mit schlechtem Gesundheitsstatus (Gruppe<br />

„bad“) im Bezug auf die globale <strong>Lebensqualität</strong> im Gesamtdurchschnitt mit den<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Patientengruppe vergleichbar (62,1 vs. 68,0). Innerhalb <strong>der</strong><br />

unterschiedlichen Harnableitungen konnte auch hier kein signifikanter<br />

Unterschied festgestellt werden. Übereinstimmend mit den perioperativen<br />

<strong>Parameter</strong>n und dem daraus resultierenden schlechteren Outcome zeigt sich<br />

aber, dass die Patienten mit schlechtem Gesundheitsstatus und <strong>der</strong> Tübinger<br />

Neoblase auch die geringste Punktzahl bei <strong>der</strong> globalen <strong>Lebensqualität</strong><br />

erreichten. Dies bestätigt die Annahme von Gerharz et al. (Gerharz et al.<br />

2005c), dass Komplikationen und <strong>Lebensqualität</strong> sich gegenseitig beeinflussen<br />

und weist darauf hin, dass die Tübinger Neoblase vor allem für Patienten mit<br />

gutem Gesundheitsstatus geeignet zu sein scheint.<br />

Der Großteil <strong>der</strong> durchführten <strong>Evaluation</strong>en konnte zeigen, dass sich <strong>nach</strong> ca.<br />

einem Jahr die postinterventionelle <strong>Lebensqualität</strong> nicht o<strong>der</strong> allenfalls marginal<br />

von dem präoperativen Status unterscheidet und dass sich die meisten<br />

Patienten erneut für denselben Eingriff entscheiden würden (Fujisawa et al.<br />

2000; Hara et al. 2002; Hart et al. 1999). Gerharz et al. erklären, dass es keine<br />

Arbeiten gibt, die signifikante Vorteile einer Technik gegenüber einer an<strong>der</strong>en<br />

zeigen (Gerharz et al. 2005b). Patienten mit einem Conduit sollen laut Hara et<br />

al. eine vergleichbare <strong>Lebensqualität</strong> haben wie Patienten, die eine kontinente<br />

Harnableitung erhalten haben (Hara et al. 2002). Auch im untersuchten<br />

Kollektiv konnte gezeigt werden, dass auch Patienten mit einer inkontinenten<br />

Harnableitung ein hohes Maß an <strong>Lebensqualität</strong> angeben können.

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