Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

Einleitung 8
bleiben, wenn ein großer Teil des mittleren Drittels der Urethra erhalten werden
kann (Haksel 1990). Ebenso wie beim Mann wird auch bei der Frau ein Erhalt
der autonomen Nerven aus dem Plexus hypogastricus angestrebt, die die glatte
Muskulatur der Harnröhre versorgen.
Mit den anatomischen Gegebenheiten als Grundvoraussetzung für die
Konstruktion einer Neoblase und dem Erhalt der autonomen Nerven kann
letztlich die postoperative Lebensqualität im Bezug auf Kontinenz, spontane
Miktion und den Erhalt sexueller Funktionen verbessert werden (Stenzl et al.
2005).
1.2 Harnableitung
Die tumorbedingte Entfernung der Harnblase mit kurativer oder palliativer
Zielsetzung stellt die Hauptindikation für die Harnab- bzw. Harnumleitung über
Darmsegmente dar. Des Weiteren sind neurogene
Blasenentleerungsstörungen, kongenitale Malformationen wie Blasenekstrophie
oder Myelomeningozele, aber auch Schrumpfblasen, komplizierte
Inkontinenzformen, Fistelbildungen und schwere Traumata des unteren
Harntraktes Indikationen für die operative Konstruktion einer alternativen
Harnableitung.
Oberstes Ziel der Harnableitung ist der Schutz des oberen Harntraktes vor
rezidivierenden Entzündungen und durch Hochdrucksituationen hervorgerufene
Schäden, beispielsweise durch Harntransportstörungen und Reflux von Urin in
die Niere, um eine terminale Niereninsuffizienz zu verhindern. Andere für den
Patienten subjektiv wichtige Ziele sind neben der Funktionalität der
Harnableitung besonders auch der Erhalt der Lebensqualität.
All diese Ziele werden jedoch durch verschiedenste Faktoren beeinflusst. Dabei
spielen sowohl die Art und Größe des Reservoirs, die Implantationstechnik der
Ureteren, die Kontinenz der Harnableitung und die Häufigkeit von