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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Diskussion 86<br />

an ihrer Krebserkrankung versterben, so dass es hier meist nicht mehr um<br />

<strong>Lebensqualität</strong> in Form von Kontinenz geht, da alltägliche Aktivitäten oft gar<br />

nicht mehr möglich sind. Vielmehr steht in dieser Situation neben <strong>der</strong><br />

Sicherstellung des Harnabflusses, die Schmerzfreiheit und die Vermeidung von<br />

Komplikationen im Vor<strong>der</strong>grund. Es sollte eine Therapie erfolgen, die den<br />

Patienten die noch verbleibende Lebenszeit so angenehm wie möglich macht.<br />

Dies kann durch „einfachere“ und weniger belastende Eingriffe in Form von<br />

Harnableitungen wie dem Ileum-Conduit erreicht werden, so dass trotz<br />

inkontinenter Harnableitung dennoch eine für den Patienten hohe<br />

<strong>Lebensqualität</strong> erzielt werden kann. Deshalb wurde <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Patienten<br />

dieser Patientengruppe mit einem Conduit versorgt, bei allen Patienten mit<br />

einem Stadium T4 wurde ein Ileum-Conduit angelegt. Die signifikant kürzere<br />

Liegedauer <strong>sowie</strong> die geringere Transfusionsrate in <strong>der</strong> T4-Subgruppe zeigen<br />

deutlich die Vorteile <strong>der</strong> inkontinenten Harnableitung in Palliativsituationen<br />

gegenüber den kontinenten Formen.<br />

Die Entwicklung eines Kompetenzzentrums mit großer Erfahrung im Bezug auf<br />

die Betreuung von Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen und<br />

hoher Komorbidität hat allerdings dazu geführt, dass auch immer mehr<br />

Patienten dieser Patientengruppe (Gruppe „bad“) über die Jahre hinweg mit<br />

einer Neoblase versorgt werden konnten. Dabei ist auffallend, dass bei <strong>der</strong><br />

Konstruktion einer Neoblase eher eine Neoblase <strong>nach</strong> dem Tübinger Modell<br />

(60%) als eine Neoblase <strong>nach</strong> Hautmann o<strong>der</strong> Stu<strong>der</strong> konstruiert wurde. Es<br />

zeigte sich, dass gerade bei diesen Patienten Operateure mit hohem<br />

Erfahrungsgrad im Bezug auf die angewandte Technik den Eingriff vornahmen.<br />

Die Etablierung <strong>der</strong> Tübinger Technik über mehrere Jahre hinweg führte dazu,<br />

dass nicht nur Patienten <strong>der</strong> Gruppe „good“, son<strong>der</strong>n auch Patienten mit<br />

schlechterem Gesundheitsstatus mit <strong>der</strong> TüMo-Neoblase versorgt werden<br />

konnten und in Zukunft weiter versorgt werden können.

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