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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Diskussion 98<br />

4.2.4 Komplikationen<br />

Als relevante Komplikationen, die unmittelbar postoperativ auftreten können,<br />

wurden die Anastomoseninsuffizienz, die Entwicklung einer Stenose und damit<br />

verbunden das Auftreten einer Hydronephrose definiert. In <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Studie wurde nur die uretero-neovesikalen Anastomoseninsuffizienz betrachtet.<br />

Relevante Faktoren sind hier die Beschaffenheit <strong>der</strong> verschiedenen Gewebe<br />

(Ureter-Ileum, bzw. Ileum-Urethra) o<strong>der</strong> die Spannung auf <strong>der</strong> Anastomose. Die<br />

Insuffizienz im Bereich <strong>der</strong> Anastomosen <strong>der</strong> angelegten Harnableitung wird als<br />

Frühkomplikation angesehen und kann eine verzögerte postoperative<br />

Regeneration <strong>nach</strong> sich ziehen. Sie trat im untersuchten Kollektiv in 4,2% <strong>der</strong><br />

Fälle auf. Dieses ist vergleichbar mit Kulkarni (Kulkarni et al. 2003), wohingegen<br />

Hautmann eine Inzidenz von 1,1% bei 363 Patienten angab (Hautmann et al.<br />

1999), welches sicher auf die hohe Eingriffsanzahl mit zurückzuführen ist.<br />

Unterteilt in die verschiedenen Harnableitungen traten bei Konstruktion einer<br />

Tübinger Neoblase keinerlei Anastomoseninsuffizienzen auf. Bei Patienten mit<br />

Anlage einer an<strong>der</strong>en Neoblase o<strong>der</strong> einem Ileum-Conduit wurde in 6,25% bzw.<br />

7,14% <strong>der</strong> Fälle Anastomoseninsuffizienzen festgestellt, so dass sich<br />

diesbezüglich eine deutliche Überlegenheit <strong>der</strong> Neoblase <strong>nach</strong> dem Tübinger<br />

Modell abzeichnete.<br />

Das Harnleiter-Anastomosen-Leck stellt zusammen mit dem paralytischen Ileus<br />

die häufigste Frühkomplikation des Ileum-Conduits dar (Hautmann und<br />

Kleinschmidt 2001). Dieses in einer Studie von Hautmann beschriebene häufige<br />

Auftreten kann dem<strong>nach</strong> auch das verhältnismäßig häufige Vorkommen in<br />

unserem Kollektiv erklären. Bei Konstruktion einer Tübinger Neoblase werden<br />

die Ureteren zunächst <strong>nach</strong> Wallace 66 zu einer Ureteralplatte verbunden,<br />

anschließend in den Ilealen-Trog platziert und dort mit dem distalen Ende des<br />

Troges vernäht. Durch die Konstruktion eines Tunnels indem die beiden ilealen<br />

Lappen über die Harnleiter gelegt werden, wird ein Antirefluxmechanismus<br />

erzeugt. Bei steigendem Druck werden die intramural verlaufenden Ureteren

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